09.12.2015
Starke Teamleistung des HSV in Neukloster blieb unbelohnt - knappes 23:24
Die Verbandsligahandballer des Hagenower SV hatten ein schweres Auswärtsspiel beim Tabellenführer VfL Blau-Weiß Neukloster zu bestreiten. Nach den schwachen Heimauftritten waren die Erwartungen relativ gedämpft. Neukloster war trotz letzter Heimniederlage gegen Plau der Favorit. Für den HSV hingen die Trauben in den letzten Jahren hier immer hoch, Punkte konnten nicht geerntet werden.
Für die Trainer war in der Woche viel Arbeit angesagt, um die Verunsicherung aus dem Team zu nehmen und Moral sowie Selbstbewusstsein der Mannschaft wieder zu stärken. Augenmerk wurde vor allem auf die Verbesserung des Teamworks in der Deckung gelegt.
Dies schien gelungen. Hagenow startete mit voller Konzentration ins Spiel. Die 6:0 Deckung mit Michael Struck im Tor fand sofort Mittel die Angriffe des VfL zu entschärfen und die eigenen Angriffe mit fünf Treffern nacheinander erfolgreich abzuschließen. Den 6. Treffer im Konter verhinderte der Pfosten. Nach sechs Minuten führte der HSV 5:3. Die Gastgeber, anfangs sichtlich überrascht fanden dann besser ins Spiel und arbeiteten sich zum Ausgleich.
Das Team des HSV war mit seiner Einstellung gegenüber den letzten Spielen nicht wieder zuerkennen, legte zum 9:7 (22. Minute) wieder vor. Bis zu diesem Zeitpunkt agierte der HSV fast fehlerfrei, bevor drei Angriffe nacheinander nicht verwertet wurden.
Neukloster ließ sich nicht bitten, erzielte Ausgleich und erste Führung 10:9 (26. Minute). Hagenow ließ sich trotz notwendiger eigener Wechsel nicht beirren. Michael Struck hielt besonders von Außen stark. Rico Thiel, bestens aufgelegt und bester Hagenower Werfer mit 7 Toren traf zum 11:11 Ausgleich. Letzter Angriff vor der Pause für den VfL, die dann noch zwei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum 12:11 trafen, ein Tor das unbedingt verhindert werden sollte.
Die Gastgeber kamen nach dem Wechsel besser ins Spiel und erhöhten auf 14:11 im Nachwurf nach gehaltenem Siebenmeter. Aufkommende Befürchtungen, dass der HSV wieder in unkonzentriertes Spiel abrutscht, bestätigten sich nicht. Das Team wankte, fiel aber nicht. Die HSV-Deckung kämpfte ganz stark mit fairen Mitteln - es gab keine Zeitstrafe gegen den HSV im gesamten Spiel. Immer wieder schloss man konsequent die Lücken, sodass Neukloster hohen Aufwand für ein Tor betreiben musste.
Beim 15:16 in der 43. Minute war das Spiel wieder offen. Nun traf Neukloster wieder doppelt, führte mit drei Toren, bevor mehrere Bälle Beute des Hagenower Torwarts wurden. Das 18:19 (51. Minute) veranlasste den VfL zur Auszeit und in der Folge traf Neukloster wieder. Hagenow antwortete mit den beiden ebenfalls stark spielenden Bastian Brink und Tim Koch.
Jetzt folgte die entscheidende Phase. Neukloster erhielt eine Doppelzeitstrafe, die Gelegenheit bei doppelter Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Zwei Spieler des VfL erhielten Manndeckung, was zu Ballverlusten führte. Hagenow startete zwei Konter, die einmal durch technischen Fehler nicht genutzt wurden. Den zweiten Konter entschärfte der VfL-Keeper. So verstrich die Überzahl ohne Wirkung.
Neukloster seinerseits netzte nach den Zeitstrafen zum 24:21 (58. Minute). Hagenow, steckte nicht auf und verkürzte zum Endstand von 23:24. Das Team verlor am Ende äußerst knapp. Die tolle Moral wurde leider nicht belohnt.
Bei realer Einschätzung überzeugte der HSV mit geschlossener Deckungsleistung und hoher Konzentration im Abschluss bei geringer Fehlerquote. Nutzt man die zwei vergebenen Konter und die Überzahlsituation besser aus bzw. verhindert den Treffer kurz vor der Pausensirene, wäre auch ein Auswärtssieg drin gewesen. Positiv zu vermerken war die Fairness beider Teams in den stark umkämpften Match. Das belegen die nur drei Zeitstrafen, allesamt für die Gastgeber im gesamten Spiel. Ein Lob den Schiedsrichtern aus Greifswald und Rostock, die unauffällig agierten.
Aufstellung und Torschützen: Struck, Braun – Brink (6), Pötzsch, Fietkau (2), Pätzold, Rothgänger (3), Heidtke, Bargende (1), Dietze, Tegge, R. Thiel (7), Koch (4), Schluck, Trainer: H. Tügel, Co-Trainer: Patzner, Betreuer: A. Tügel.
Siebenmeter: 5 Neukloster, 4 verwandelt – 1 Hagenow, 1 verwandelt
Zeitstrafen: Neukloster 3 – Hagenow 0
Alwin Tügel
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