25.02.2015
SVZ, Dienstag, 24.02.2015, Seite 18
Hagenower einen Tick effektiver
Handball-Verbandsliga West: Derby in der Wittenburger Mehrzweckhalle endet vor 150 Zuschauern mit 26:23-Sieg für HSV-Männer
Spielerisch war das sicher kein Leckerbissen, was die Verbandsliga-Handballer von TSG Wittenburg und Hagenower SV beim 26:23-Gästesieg in der Wittenburger Mehrzweckhalle boten. Es war eben ein typisches Derby, das von der Stimmung lebte. Für die sorgten die gut 150 Zuschauer, die ihre Teams mit Trommeln (TSG) und rhythmischem Klatschen (HSV) lautstark anfeuerten. „Wir sind schon sehr enttäuscht. Wenn die Jungs ihre Trainingsleistung abgerufen hätten, wäre mehr drin gewesen. Aber insbesondere in der ersten Halbzeit waren sie viel zu angespannt“, fasste der Wittenburger Trainer Bernd Greskamp seine Eindrücke zusammen.
Beiden Teams war die Nervosität anzumerken. Die längere Punktspielpause trug wohl ihren Teil zum holprigen Beginn bei. Den besseren Start erwischten die Hagenower, die eine 2:0-Führung allerdings schnell aus der Hand gaben. Wittenburg traf viermal in Folge, konnte den Vorsprung aber seinerseits nicht halten und sah sich mit drei Toren im Hintertreffen, als Peter Rothgänger einen Siebenmeter sicher zum 10:7 unterbrachte (22.). Der 22-Jährige erreichte mit fünf verwandelten Strafwürfen bei sechs Versuchen eine gute Quote.
Insgesamt zeigten die Schiedsrichter satte 17-mal auf den Punkt, bei gleichmäßiger Verteilung (TSG: 9 – HSV: 8). Aber während die Gäste nur einmal patzten, verwarfen die Wittenburger viermal beziehungsweise scheiterten an Michael Struck. Der Hagenower Torwart hatte durch zahlreiche starke Paraden großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft.
Um noch einmal auf die Sanktionen zurückzukommen: Die Unparteiischen griffen früh zum gelben Karton und geizten nicht mit Verwarnungen. Vor diesem Hintergrund hielten sich die ausgesprochenen Zeitstrafen völlig im Rahmen, was Ausdruck eines fair geführten Derbys war. Viermal erwischte es den HSV, von den sechs Wittenburger „Sünden“ waren zumindest drei vermeidbar. Da gab es zwei Minuten für Schiedsrichter-Kritik und für ein Nichteinhalten des angemahnten Abstands. Gerade nach dem Seitenwechsel zeigten sich die TSGler und ihr Anhang über die ein oder andere Entscheidung alles andere als glücklich.
Die Gastgeber mussten sich in erster Linie aber an die eigene Nase fassen, hatten es selbst in der Hand, nach einem 10:12 zur Pause mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen. Insbesondere als sie sich Mitte der zweiten Halbzeit trotz verworfenen Siebenmeters und in Unterzahl von 11:16 auf 16:17 herankämpften (45.), hätte die Partie kippen können. Die Chance zum Ausgleich war da, wurde jedoch vergeben. Die Hagenower, die abgesehen von dieser Schwächeperiode im Spielaufbau insgesamt strukturierter wirkten, bauten den Vorsprung wieder auf vier Tore aus (20:16/47.). Sie verpassten in der hektischen Schlussphase zwar eine mögliche Vorentscheidung, ließen sich den Auswärtssieg aber nicht mehr nehmen – zur Erleichterung von Trainer Helwig Tügel: „Man hat gesehen, dass du dir im Handball keine Unkonzentriertheiten leisten kannst. Die haben uns in dieser Saison schon so manchen Punkt gekostet. Am Ende hat unser Torwart den Ausschlag gegeben. Es war ein Derby, so wie es sein soll.“
Thomas Willmann
TSG Wittenburg: H. Schmidt, Hermann – Banczxk, Ba. Greskamp (4), Heckmann (2), Herbst, Koch, Kögler (1), M. Neckel (4/1), Niemann (9/4), L. Schmidt (1), Techam (2), Trester, Wolff.
Hagenower SV: Struck – J. Tügel (2), Patzner, Burmeister (1), Pötzsch (4), M. Thiel (1), R. Thiel (3), Trahms (2/2), Pätzold, Koch (5), Rothgänger (6/5), Fietkau, Dietze (2), Heidtke.
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