News - Januar 2014

 

 

02.01.2014

SVZ, 23.12.2013, Seite 21

HSV-Handballer im Kontern schwach

Harte Arbeit: In dieser Szene setzt sich Hagenows Rico Thiel zwar am Kreis durch, scheitert aber am Warnemünder Torwart-Routinier Sven Pelz. Fotos: thomas Willmann

Hagenower Verbandsliga-Team kommt im Kellerduell gegen Schlusslicht SV Warnemünde II nicht über ein unbefriedigendes 19:19 hinaus

 

Die Auswertung erfolgte direkt nach dem Schlusspfiff und noch in der Halle: „Es ist doch zum Kotzen, dass wir im zweiten Spiel hintereinander in der letzten Minute das Tor nicht machen“, musste der ein oder andere Spieler des Handball-Verbandsligisten Hagenower SV seinem Ärger über das 19:19 im Kellerduell gegen den SV Warnemünde II erst einmal Luft machen. Wieder war es die schlechte Chancenverwertung insbesondere im Konterspiel, die den Hagenowern wie schon beim 23:23 in der Vorwoche gegen die HSG Uni Rostock den Sieg kostete. Wobei man sagen muss, dass es die Gäste nicht besser machten, wie die insgesamt schwache Torausbeute zeigt. Durch dieses Unentschieden verpasste der Tabellenvorletzte die nächste Gelegenheit, sich näher an das Mittelfeld heranzukämpfen und geht mit einem Vier-Punkte-Rückstand auf die siebtplatzierten Rostocker in die Weihnachtspause.

 

Die Anfangsphase war von Hektik auf beiden Seiten geprägt. Viele Fehler und schwache Abschlüsse hatten zur Folge, dass die Anzeigetafel nach zehn Minuten ein 3:2 anzeigte. Allerdings sollte man den Anteil der Torhüter an dieser Torarmut nicht verschweigen. HSV-Keeper Michael Struck parierte mehrere freie Würfe, Gegenüber Sven Pelz spielte seine ganze Erfahrung aus. Der 49-jährige war der einzige Routinier im jungen Warnemünder Team, das mit relativ schmaler Besetzung auflief. „Unsere auswärtigen Studenten sind schon im Weihnachtsurlaub“, sprach Christian Stampke von einer erheblichen Schwächung. Der SVW-Trainer hatte sich für alle Fälle selbst in die Mannschaftsliste eingetragen, brauchte dann aber doch nicht aktiv ins Spiel einzugreifen.

 

Nach einer lange ausgeglichenen ersten Halbzeit auf überschaubaren Niveau konnten sich die Hagenower dank solide arbeitender 5:1-Deckung und dreier Treffer in Folge leicht absetzen und diesen Vorsprung mit in die Kabine nehmen (12:9). Auch die ersten Minuten nach der Pause gehörten den Gastgebern, die angesichts eines 14:9 (37.) auf gutem Wege zum zweiten Saisonsieg schienen. Doch der Ausfall von Nico Tügel, der sich eine Muskelverletzung zuzog, tat insbesondere der HSV-Abwehr „weh“. Kurzzeitig ging die Ordnung verloren, und schon war der schöne Vorsprung fast aufgebraucht (15:14/44.). Zwar konnte Joachim Tügel durch zwei Tore in Überzahl noch einmal ein 17:14 herstellen (47.) Doch es folgte eine siebenminütige Durststrecke. Als die Gäste erneut den Anschluss herstellten, reichte es Alwin Tügel: „Jetzt stabilisiert endlich wieder die Deckung und steht im Angriff die freien Leute“, trieb der HSV-Trainer seine Spieler in der Auszeit an. Doch es half nichts: Während die Hagenower jetzt mehrfach die gegnerischen Torpfosten testeten, zog Warnemünde durch drei von außen erzielte Treffer vorbei (19:18/57.). Insbesondere zwei erfolgreiche Dreher brachten Tügel regelrecht auf die Palme. Die Partie endete, wie sie begonnen hatte – mit Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten. Nach Bastian Brinks 19:19 (58.) bekamen beide Mannschaften noch je zwei Chancen, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Michael Struck lieferte seinen Vorderleuten mit starken Paraden die optimale Steilvorlage. Doch beide HSV-Konter endeten überhastet in Ballverlusten, so dass nicht einmal mehr ein Abschluss heraussprang und man sich mit einer unbefriedenden Punkteteilung in die kurze Spielpause verabschieden musste. Bereits am 11. Januar geht es mit dem Auswärtsauftritt bei der TSG Wismar weiter.

 

 

Thomas Willmann

 

Hagenower SV: Struck, Götsch (n.e.) – J. Tügel (2), Brink (2), Patzner, N. Tügel (3), Pötzsch (4/2), R. Thiel (3), M. Thiel, Trahms (5/3), Pätzold, Glasemann, Bargende.

 

SR: Obermeier/Zühlke (Wismar/Plau)

HSV-Trainer Alwin Tügel gab in einer letzten Auszeit noch einmal die Richtung vor.