12.11.2014
Trotz der 25:29 Niederlage sind die HSV-Handballer mit dem Tabellenführer SG Crivitz-Banzkow über weite Strecken auf Augenhöhe
Nach dem souveränen Sieg im Derby gegen die TSG Wittenburg in der Vorwoche hatte sich das Team um Trainer Helwig Tügel vorgenommen, im erneuten Heimspiel auch gegen den Tabellenführer und MV-Liga Absteiger SG Crivitz-Banzkow zu punkten.
In der Tat begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, mit leichter Favoritenstellung der Gäste, bedingt durch ihre langjährige Erfahrung in der höheren Spielklasse. Die HSV-Abwehr agierte flexibel gegen die Rückraumachse der Gäste, sodass Fernwürfe nicht das Ziel ins Tor fanden. Doch mehrfach wurde der großgewachsene stämmige Kreisläufer in Szene gesetzt, der in der Anfangsphase traf. Auch die Außen kamen zu Torwürfen, die HSV-Keeper Michael Struck aufmerksam entschärfte. Im HSV-Angriff fielen die ersten Treffer durch in die Abwehrmitte stoßenden Rückraum und Außen. Erste Probleme mit der Chancenverwertung traten von den Außenpositionen beim HSV auf. So stand die Partie nur 4:5 nach 10 Minuten, statt möglicher HSV-Führung.
In der folgenden Phase erkämpfte sich der Gastgeber durch sein flexibles Kreisspiel und das stoßen der Aufbauspieler in die Lücken innerhalb von 7 Minuten insgesamt 5 Siebenmeter, wovon 4 durch Mathias Pötzsch verwandelt wurden. Sonst die Schwäche des HSV, trat sie auch in der Folge diesmal nicht zu Tage. Aber auch der Hagenower Keeper hielt zwei 7m der Gäste - Spielstand 8:9 (20. Minute). Bis zum 10:11 nach 28 Minuten war der HSV dem Ausgleich mehrfach nahe, doch die beiden letzten Chancen vor der Pause von den Außenpositionen wurden nicht genutzt, sodass die Gäste mit 12:10 in die Kabine gingen.
Nach dem Seitenwechsel blieb der erste HSV Angriff erfolglos, ebenso der Gegenzug der Gäste. Tim Koch, der einen ganz starken Tag erwischte (mit insgesamt 6 Toren bester Hagenower Werfer), hielt den HSV mit seinem sicher verwandelten 7m im Spiel (11:13). Die Gäste nutzten zwei der wenigen Fehler des HSV zu zwei Kontertoren und konnten sich deshalb erstmals auf 4 Tore (16:12, 37. Minute) absetzen. Angefeuert von den erneut zahlreichen Fans schloss das HSV-Team jetzt die Angriffe konzentriert ab und war beim 18:19 in der 43. Minute wieder dran. Der MV-Liga erfahrene Favorit setzte bei den Unterzahlsituationen auf die individuelle Stärke der Routiniers und kam so zu Treffern, die am Ende wohl das Pendel zugunsten der Gäste ausschlagen ließ. Das Verhältnis von Treffern in Unterzahl war 7:3 für Crivitz-Banzkow.
Beim 20:23 nach gespielten 49 Minuten war trotzdem noch eine Überraschung durch den Gastgeber möglich. Die Gäste ließen sich durch den kollektiven Kampfgeist des HSV nicht von ihrer Linie abbringen. Speziell der Spielmacher Menc Exner, der lange den Ball führte, im rechten Monet seine Mitspieler bediente, aber auch für Schauspieleinlagen sorgte, war maßgeblich für den 26:20 Vorsprung (53. Minute) verantwortlich.
Hagenow kämpfte vorbildlich weiter bis zum Schluss und konnte noch auf 25:29 verkürzen.
Die Integration der während des gesamten Spiels eingesetzten vier A-Jugendlichen Schreitet voran. In der Schlussphase waren alle vier gemeinsam auf der Platte und setzten mit einem erfolgreichen Jugendkonter den Schlusspunkt.
Crivitz-Banzkow siegte zwar, aber spielerisch und kämpferisch konnte der HSV mithalten. Begründet wurde die Niederlage durch die größere Routine und individuelle Stärke der Akteure des MV-Liga Absteigers, der auch sein 6. Saisonspiel gewann. Beim HSV wurde die 7m Schwäche diesmal überwunden, doch lag das Problem bei den Unterzahlangriffen und in der Chancenverwertung von Außen, der sonst so treffsicheren Spieler, die zu oft am Gästekeeper scheiterten.
Die Fans sahen ein fehlerarmes Spiel mit nur jeweils 9 technischen Fehlern auf beiden Seiten.
Das HSV Team scheint in Sachen mannschaftlicher Geschlossenheit und Integration der Jugendspieler auf dem richtigen Weg. Nun gilt es im Auswärtsspiel beim SV Warnemünde II am Samstag die Leistung erneut zu bestätigen und möglichst einen Sieg zu erreichen.
Die Aufstellung: Struck, Braun – J. Tügel (5), Brink (2), Pötzsch (4), Dietze, Fietkau, Koch (6), Züllich (1), N. Tügel (3), Patzner, Rothgänger, R. Thiel (4), Pätzold, Trainer: H. Tügel, Betreuer: A. Tügel.
Alwin Tügel
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