Rückrunde Saison 2013/2014

 

 

12. Spieltag

TSG Wismar – Hagenower SV

 

An jedem verdammten Wochenende dieselbe Leier. Der Hagenower SV gurkt durch halb Mecklenburg, um am Ende eines Handballspiels bedröppelt vom Spielfeld zu kriechen.

Und auch bei seinem Nachholspiel gegen die TSG aus Wismar waren die Fronten bereits früh geklärt. Nicht alle Spieler waren an diesem Freitagabend in der Lage, Moral zu zeigen. So trat der HSV die Reise mit etwas ausgedünntem Kader an. Die Brink, Döscher und Trahms scheinen untereinander eine Spätdienstmeisterschaft austragen zu wollen. Rechtsaußen Tegge fällt nach wie vor aus und Abwehrchef Pötzsch verlor den Kampf gegen die Launen seines Körpers. Immerhin konnte Routinier Rieckhof mit ins Boot geholt werden.
Man sieht, dem HSV fehlten schlichtweg die Alternativen, vor allem auf der rechten Angriffsseite. Aufgeben kam aber nicht infrage.

Die Partie begann mit leichtem Abtasten auf beiden Seiten. Schnell nutzten die Hansestädter jedoch die fehlende Durchschlagskraft der Gäste aus Hagenow zu einigen Konterläufen. Der HSV bot lediglich über Links Paroli. Spielmacher Tügel versuchte immer wieder Nadelstiche zu setzen. Doch Abschlusslösung landete ein ums andere Mal im Block der Gastgeber. Die Gäste zeigten schon früh konditionelle Schwächen. Und immer wieder litt dann auch die Motorik darunter. Zahlreiche Fehlpässe und Fangfehler ebneten der TSG den Weg Richtung Gästetor.

Beim Stand von 17 zu 9 wurden die Seiten gewechselt.
Tja, heute hatte der HSV an allen Schrauben zu drehen, sollte diese Begegnung noch ein versöhnliches Ende nehmen.

Das Bild sollte sich allerdings auch in Halbzeit zwei nicht ändern. Der HSV versuchte es teilweise vergeblich aus dem Rückraum. Die rechte Angriffsseite blieb kaum beachtet. Viel zu viele Angriffe spielten sich auf der linken Seite ab. So konnte sich die TSG-Abwehr gemütlich auf drei Mann konzentrieren.
Leitete der HSV mal ausnahmsweise keinen gegnerischen Konter ein, waren die Hausherren also gezwungen, ihre Angriffe auszuspielen, hatte die Hagenower Defensive weniger Probleme. Die Deckung um den Mittelblock stand recht gut. Den Außenspielern wurde phasenweise allerdings zu viel Raum geboten.
Letztendlich sah man sich auch bei den Schiedsrichtern in der Ungunst und so nahm das Spiel dann sein gewohntes Ende.
Nach 60 Minuten stand eine derbe 28-16-Niederlage auf dem Spielberichtsbogen. Und während einige Hagenower noch über zwei drei fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen lamentierten, versuchte ein kleiner auserlesener Haufen, die waren Gründe für diese Niederlage zu suchen.
Eindeutig waren heute die Konzentration und das Spielverständnis die ausschlaggebenden Punkte.
Während links mit Thiel, Koch und unserem Spielmacher ein ständiger Unruheherd herrschte, schien der Rest der Truppe, egal wer auch später auflief, in einer Art Tiefschlafphase zu stecken. Man war schlicht und ergreifend überhaupt nicht bei der Sache.
Aber na gut, wenn´s denn hilft: Auf Rechtsaußen wurden zwei Würfe wegen angeblichen Übertretens der Sechsmeterlinie abgepfiffen. Das, und nur das war der eigentliche Grund, weswegen der HSV diese so sicher geglaubten Punkte doch noch abschenken musste…

Bereits am Sonntag geht’s dann weiter mit einem Heimspiel gegen die SG Crivitz / Banzkow. Ich freu mich jetzt schon wahnsinnig.

Aufstellung: Struck - J. Tügel, Patzner, R. Thiel, M. Thiel, N. Tügel, Pätzold, Rieckhof, Koch, Rothgänger, Bargende, Glasemann.

 

 


 

 

14. Spieltag

SV Warnemünde II - Hagenower SV

 

Neues Jahr, neues Glück. Oder wie sagt man so schön? Na jedenfalls ist diese Saison hoffentlich bald zu Ende…

Beim Tabellenletzten SV Warnemünde sollte der 8. Tabellenplatz gefestigt werden. Doch angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit der Gastgeber war in den Hagenower Reihen durchaus ein wenig Ehrfurcht zu registrieren.
Der HSV musste wieder mal auf seine etatmäßigen Schlussmänner verzichten. Der eine hatte keinen Bock, der andere hat stets schwer zu schuften und der letzte im Bunde ist in Love mit der Hebamme. Routinier Thomas Rieckhof fasste sich ein Herz und stellte sich für die Schießbude zur Verfügung. Im Rückraum fehlten die verletzten Bastian Brink und Nico Tügel.
In der Abwehr hatte man mit einer 5-1-Formation anfänglich leichte Schwierigkeiten. Abstimmungsprobleme bescherten den Gästen stets große Lücken und freie Fahrt aufs Tor. Angriffstechnisch musste der HSV erstmal warm werden. Während sich die Abwehr immer besser zurecht fand, wollte das Hagenower Angriffsspiel im Laufe der ersten Halbzeit überhaupt noch keine Fahrt aufnehmen. Kaum herausgespielte Aktionen und viel zu früh abgeschlossene Würfe. Die etwas kleinliche, aber konsequente Spielführung des Teterower Schiedsrichtergespanns sorgte in beiden Reihen für Nervosität. Im Auftreten merkte man dem Duo die akute Unlust auf diese Partie an. Der Halbzeit-Rückstand von 13 zu 10 war dazu noch eindeutig vermeidbar.
Immerhin, es war noch nichts verloren. Warnemünde zeigte große Schwächen im Spielaufbau. Und auch in der Defensive waren die Gastgeber keinesfalls eine unüberwindbare Hürde. Es mangelte schlicht und ergreifend an der Wurfausbeute.
Diese konnte in der zweiten Halbzeit immerhin gesteigert werden. Das größere Problem war jetzt die Hagenower Deckung. In den ersten 15 Minuten fehlte komplett die Bindung zu den Nebenleuten. Warnemünde wurde zum Torewerfen eingeladen, hätte aber mehr Zielwasser trinken sollen. Der HSV zog kaum Nutzen daraus. In den entscheidenden Phasen, nach einem Ausgleich das Tor zur Führung zu erzielen, versagten den Gästen regelrecht die Nerven. Selbst in Überzahl wurden die Angriffe viel zu früh und unüberlegt abgeschlossen. Es war zum verzweifeln.
Und in den Schlussminuten kam dann noch ein großes Maß an Hektik hinzu. Auf beiden Seiten wurden nun die Angriffe wegen technischer Fehler abgepfiffen. Als Warnemünde knapp 3 Minuten vor Spielende mit 26:23 führte, gab es im Hagenower Lager nur noch wenige, die wenigstens an einen Punkt zu glauben mochten.
Doch auch der SV Warnemünde zeigte jetzt Nerven. Technischer Fehler und im Gegenzug Tor für den HSV. Mittlerweile mit einer komplett offensiven Deckung wurde auch der nächste Angriff vereitelt. Der HSV mit Auszeit, bei nicht mal mehr 1:30 noch zu spielenden Minuten. Auch dieser Angriff wurde verwandelt. Warnemünde nun ebenfalls mit einer Auszeit. Auf der Uhr ungefähr 30 Sekunden. Die Zeit herunterspielen war offensichtlich die Devise. Erneut ein technischer Fehler, brachte den HSV in Ballbesitz. Doch der Freiwurf wurde falsch ausgeführt und wurde zurückgepfiffen. Nun musste es schnell gehen. Über drei Stationen dann zum Wurf in der Schlusssekunde von Linksaußen, der die Punkteteilung bescheren könnte. Doch wieder war es die Konzentration, die an diesem Tage so häufig auf verlorenem Posten stand. Der Torhüter brauchte sich nicht einmal bewegen, um den Ball abzuwehren.
So sah man beim Abpfiff in betretene Hagenower Gesichter, während die Gastgeber aus Warnemünde eine Jubeltraube bildeten. Die 26:25-Niederlage war sicherlich unglücklich. Mit mehr Cleverness hätte sich der HSV weiter vom Tabellenende absetzen können. Wieder einmal brachte man sich selbst um den Sieg. Gerade in den Überzahlsituationen waren die Gäste zu harmlos. Dass im Hagenower Tor ein Feldspieler stand, war kaum zu merken. Thomas Rieckhof gehörte demnach heute noch zu den besseren Akteuren.
Also winkt der Hagenower SV nun endlich wieder als Schlusslicht der Verbandsliga West freundlich seinen Ligakonkurrenten zu.
In dieser Verfassung braucht sich der HSV nicht um einen weiteren Spielbetrieb in der Verbandsliga für die Saison 2014/2015 zu bemühen. Gestandene Spieler scheinen das Handballspielen, oder zumindest das Spielverständnis verlernt zu haben. Die nötige Einstellung fehlt vollends. Im kommenden Jahr rücken weitere Spieler aus der Jugend nach, die sich selbige Tugenden bereits jetzt angeeignet haben.
Ein weiterer Verbleib in der Verbandsliga wäre gegenüber den Wettbewerbern schlichtweg respektlos.

Aufstellung: Rieckhof – J. Tügel, Patzner, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, Trahms, Pätzold, Koch, Rothgänger, Bargende

 


 

11. Spieltag

Hagenower SV - HSG Uni Rostock

 

Dramatik pur in der Otto-Ibs-Mehrzweckhalle zu Hagenow. So langsam entwickeln sich Begegnungen zwischen dem Hagenower SV und der HSG Uni Rostock zu wahren Handballkrimis.
Denn auch diesmal wieder war das 23 zu 23 nichts für schwache Nerven. Und trotz der Punkteteilung darf man getrost von einem Gewinner und einem Verlierer sprechen.
Doch der Reihe nach:
Der HSV hatte lediglich drei Ausfälle zu beklagen. Neben dem verschollenen Peter Rothgänger und Urlauber Tim Koch, musste Tobias Tegge kurzfristig die Segel streichen. Da hilft auch die gute alte Calziumtablette nicht mehr, wenn man sich in den Zweikampf mit „Knochenbrecher“ Pötzsch stürzt. Bereits beim Aufwärm-Fusikick ging das Sprungbein zu Bruch. Die Hagenower Trainingsgruppe in Schockstarre, beschloss aber kollektiv das weitere Training fortzusetzen. So wurde sich intensiv und hochkonzentriert auf die bevorstehende Partie vorbereitet.
Mit dem Spiel gegen die Hansestädter stand der erste Teil der „Wochen der Wahrheit“ auf dem Plan.
An die HSG, mit 7 Punkten als siebter der Tabelle, wollte der HSV den Anschluss halten. Nur ein Sieg würde hier Genugtuung bringen. Mit 13 Mann wurde das Projekt „Sieg“ angegangen. Doch auch die Gäste zeigten volle Mannschaftsstärke mit 14 Mannen.
Die Oberhand behielten trotzdem zunächst die Gastgeber. Von der zweiten Minute an wurde die Führung behauptet. Bis dahin schossen beide Teams nur Fahrkarten. Mit kompakter Abwehrarbeit und vorgezogener Spitze konnte das Rostocker Angriffsspiel gut gestört werden. Doch gegen den wendigen Rechtsaußen fand man kein probates Mittel. So blieben die Gäste weiter dran. Vorne wurde mit einfachen Kombinationen der freie Mann auf Außen oder am Kreis gefunden. Hier war der HSV gerade in der Anfangsviertelstunde besonders zielsicher.
In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit verlief das Spiel dann eher schleppend. In der Deckung weiterhin kaum zu überwinden, fehlte im Angriff jetzt die Bewegung. Spielmacher Tügel war ein ums andere Mal auf sich allein gestellt, weil der Hagenower Rückraum nur schwer in Gang kam. Hier hat der agile Tim Koch auf ganzer Linie gefehlt. So häuften sich jetzt die technischen Fehler. Beim Stand von 13 zu 11 blieb dem HSV der vermeintlich letzte Angriff der ersten Halbzeit vergönnt. Statt zu erhöhen, fing man sich jedoch nach kläglichem Wurfversuch einen Konter. So ging es nur mit einem 13 zu 12 in die Kabine.

Der HSV zeigte sich angesichts der spielerischen Überlegenheit eher unbeeindruckt. Dennoch gab es Grund zur Kritik. Im Angriff war man einfach zu nachlässig bzw. unflexibel. Vor allem die Konzentration sollte weiter auf Maximum gehalten werden, um nicht gerade in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit wieder das komplette Spiel und den möglichen Sieg aus der Hand zu geben.

Tja…vielleicht sollte sich der HSV um eine Partnerschaft mit einer Hörakustik-Geräte-Firma bemühen. Für ihre bisher tolle Unterstützung wurde das Hagenower Publikum über fünf Minuten lang mit stümperhaftem „Handballspiel“ ihres HSV entlohnt. Lediglich Schlussmann Struck und einem guten Abwehr-Mittelblock ist es zu verdanken, dass die Partie nicht vollends aus dem Ruder geriet. Im Angriff blieb die Chancenverwertung nur mangelhaft, wodurch die Gäste weiter auf Schlagdistanz blieben. Schon früh hätte die Begegnung entschieden sein können. Doch in der Offensive gelangen jetzt nur noch Einzelaktionen. Zu einfallslos blieb das Hagenower Angriffsspiel. Konnten sich die Pötzsch und Brink anfangs noch auf beeindruckende Art und Weise durchtanken, blieb diese Taktik in den Schlussminuten, wohl auch aufgrund konditioneller Schwächen, wirkungslos. Der Ball lief einfach nicht mehr in den Hagenower Reihen. Nach zwei, drei Pässen suchte der HSV jetzt den (unvorbereiteten) Abschluss. Viel zu oft lief sich der Rückraum in der gegnerischen Deckung fest. Ein richtiges Zusammenspiel kam so nur noch schwerlich zustande. Die Außen- und Kreispositionen blieben jetzt, trotz ihrer guten Quote, unbeachtet. Fehlwürfe und technische Fehler häuften sich. Bei noch gut 2 zu spielenden Minuten, hatte sich der HSV immerhin ein eher komfortables 3-Tore-Polster aufgebaut. Nun stellten die Rostocker auf eine offensive Manndeckung um. Ein Umstand, der dem HSV so gar nicht passte. Nach einem gegnerischen Konterlauf schmolz der Vorsprung auf 2 Tore. Wieder Angriff Hagenow. Technischer Fehler und Konter Rostock. Bastian Brink verhinderte schlimmeres und leitete den Gegenangriff ein. Irgendwo in den Rostocker Reihen war dann aber wieder Endstation und ein erneuter Tempogegenstoß brachte das 22 zu 23 aus Sicht der Gäste. Nun Also wieder der HSV mit der Möglichkeit, den Sack zu zumachen. Bei nicht einmal mehr einer zu spielenden Minute gelang es den Hausherren, einen Siebenmeter herauszuholen. Mathias Pötzsch fasste sich ein Herz und trat am Punkt an. Niemand hätte jetzt mit ihm tauschen wollen. Abgewehrt ! Nachwurf Pötzsch. Gehalten ! Jetzt nahm die Dramatik endgültig ihren Lauf. Konter Rostock. Glänzend pariert !. Mit seinem wohl letzten Angriff, Tügel im Sturmlauf mit Abspiel auf Linksaußen. Der Torwart behält wieder die Oberhand ! Jetzt nochmal Rostock. Hagenow mit 4 Mann am Sechser, wie eine Mauer. Der kleinste (aber auch erfolgreichste) Schütze findet aus gut 11 Metern ungehindert mit einem Schlagwurf irgendwo die Lücke. Schlussmann Struck, ohne ausreichend Blick auf das Geschehen, ist machtlos. Ausgleich Rostock, 23 zu 23. Bei noch 5 Sekunden auf der Uhr, versucht es der HSV mit einem direkten Wurf von der Anwurflinie und beschert den Gästen somit beinahe noch die Möglichkeit zum 23 zu 24. Doch dazu reichte die Zeit dann doch nicht mehr aus.
Nach Abpfiff der Begegnung sah man in niedergeschlagene Hagenower Gesichter, während die Hansestädter den gewonnenen Punkt ausgelassen feierten.
Der HSV brachte sich wieder selbst um den verdienten Lohn. Die tragischen Schlussminuten machten die Enttäuschung nur noch größer. Doch das Spiel hätte schon viel früher zu seinen Gunsten entschieden werden können. Stattdessen wurde die Nervenstärke der Gäste unterschätzt, die bis zuletzt an ihre Chance glaubten.
Somit kann man im Endeffekt, aus neutraler Sicht, von einem leistungsgerechten Unentschieden sprechen. Der HSV verstand es nicht, sich entscheidend abzusetzen, während die Gäste niemals aufsteckten.
Wieder wurde ein so genannter Big-Point liegengelassen. Immerhin konnte die Rote Laterne weitergereicht werden. Am kommenden Samstag folgt dann Teil zwei der besagten „Wochen der Wahrheit“. Zu Gast in Hagenow ist dann der neue Tabellenletzte, SV Warnemünde II. Mit 2 Punkten der ärgste Konkurrent des Hagenower SV. Sieg und/oder Niederlage könnten dann bereits vorentscheidend für die Endplatzierung in der Abschlusstabelle sein. Denn beiden Mannschaften werden kaum noch weitere Punktgewinne zugetraut.

Aufstellung:
Struck, Döscher – J. Tügel, Brink, Patzner, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, N. Tügel, Trahms, Pätzold, Bargende, Glasemann