Rückrunde Saison 2012/2013

 

 

18. Spieltag Saison 2012-2013

TSG Wismar – Hagenower SV 23.02.2013

 

Letzter Spieltag der Vorschlussrunde in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern.
Mit einem klaren Ziel vor Augen ging die Reise nach Wismar. Gegen die TSG sollte der Klassenerhalt mit einem Sieg sichergestellt werden, ohne auf Schützenhilfe hoffen zu müssen. Am Folgetag stand schließlich noch die Nachholbegegnung SV Warnemünde II gegen TSG Wismar auf dem Plan. Bei einem Remis würde der WSV unter Umständen noch die Rote Laterne an den Hagenower SV abgeben können.
Also legte das Team um Helwig Tügel in Wismar gleich mal los wie die Feuerwehr. Mit gutem Stellungsspiel in der Abwehrreihe, wurden zahlreiche Angriffe der Hansestädter entschärft, die lange auf ihren zweiten Treffer warten mussten. Im Gegenzug versuchten es die Gäste, mit schnellem Umkehrspiel, den Gegner in Schwierigkeiten zu bringen. Eine katastrophale Chancenverwertung ließ dem Hagenower Betreuerteam jedoch zusehends graue Haare wachsen. Statt schon früh den Sack vorentscheidend zuzuschnüren, brachte man die Gastgeber wiederum ins Spiel zurück, die bis dahin ebenfalls schon angesichts ihrer erfolglosen Angriffsbemühungen zu verzweifeln drohten.
Beim Stand von 8 zu 8 nach gut 20 Minuten war die Partie dann schließlich wieder komplett offen. Der HSV gönnte sich so seine mentalen Auszeiten und vergaß, das Spiel weiterhin schnell zu machen. Aufgrund einiger Spielerwechsel ergaben sich jetzt auch einige Lücken in der unaufmerksamen Hagenower Deckung. Die aussichtsreichen Wurfversuche der Gastgeber endeten allerdings wiederholt in den Fängen des starken Michael Struck im Tor des HSV.
Bis zum Pausentee war Hagenow nur noch einmal erfolgreich, während sie in der Summe 12 kassierten. Es gab also einiges in der Kabine aufzuarbeiten.
Eines war den Gästen klar: Der TSG war heute nur mit schnellem Spiel nach vorne beizukommen. Im Aufbauspiel selbst fand der HSV kaum Mittel zum Torerfolg.
Und so begann auch die zweite Halbzeit rasant.
Die Hausherren waren sichtlich beeindruckt. Dank toller Moral kämpften sich die Gäste Tor um Tor heran und markierten ihrerseits endlich wieder die Führung, Immer wieder ließ sich der HSV jedoch durch fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen aus der Ruhe bringen. Wismar wusste diese Schwäche immer wieder clever auszunutzen, um aufzuschließen. 10 Minuten vor Ende der Begegnung, der HSV führte mit 21 zu 23, wurde es dem Schiedsrichtergespann dann doch zu bunt. So könne es schließlich nicht weitergehen. Bekamen die Gäste in der Folge kaum noch (berechtigte) Freiwürfe zugesprochen, wurde es gegenüber beinahe schon lächerlich. Der HSV musste viel Kraft aufwenden, um nicht vollends daran zu zerbrechen. Die Moral konnte immerhin nicht gebrochen werden und so blieben auch die letzten Minuten weiterhin spannend. Doch entschieden sich die Hagenower nun häufig wieder für den falschen Wurf. Selbst aussichtsreiche Kontermöglichkeiten blieben ungenutzt. Statt die Führung weiter auszubauen, geriet man wiederholt ins Hintertreffen.
Sekunden waren noch zu spielen, als Maverico den verdienten Ausgleichstreffer in der Hand hatte. Im Prinzip schon durch, um zu werfen, wird er noch schnell von zwei Gegenspielern in die Zange genommen. Statt des nun erwarteten Neunmeter- (vielleicht ja auch Siebenmeter) Pfiffes, entschied das Schirigespann auf Offensivfoul. Beim Gegenangriff bekamen die Gastgeber, zur Überraschung aller Anwesenden, sogar noch schön nen Siebenmeter gutgesprochen, der dann aber nur noch für die Statistik wichtig war.
Das 29 zu 27 sorgte trotz eines guten und kämpferischen Auftrittes der Hagenower nur für wenig Zufriedenheit. Man fühlte sich schlicht und ergreifend um zumindest einen Punkt betrogen. Den Sieg hatte der HSV allerdings selbst in der Hand. Hätte man das Spieltempo konstant hoch gehalten, wäre ein Auswärtssieg mehr als wahrscheinlich gewesen. Zu oft jedoch warfen die Gäste Fahrkarten aus guten Wurfpositionen. Letztendlich siegte Routine über leichtfertiges Angriffsverhalten.
Also ist der Hagenower SV eben doch auf Schützenhilfe der TSG Wismar angewiesen, die ihrerseits bereits wenig Lust auf das Nachholspiel 11:00 Uhr in Warnemünde signalisierten.

Wer überhaupt im Vorfelde der Meinung war, dass diese Spielverlegung für eine Wettbewerbsverzerrung sorgt, wird sich jetzt vielleicht ein wenig auf die Schenkel klopfen..
Offizieller Grund für die Absage seinerzeit, war wohl der Mangel an Spielstätten, da die Halle in Warnemünde für den Spieltag geschlossen bleiben musste. Eine Ausweichhalle war angeblich in ganz Rostock nicht aufzutreiben. Na wer´s glaubt… Aber sei´s drum. Der eigentliche Skandal ist aber die Schiedsrichteransetzung. Noch Wochen zuvor wurden dem HSV die Cuba-Libres in der Warnemünder Halle von keinem geringeren als eben einem des besagten Schiedsrichterduos ausgeschenkt. Jawohl ! Ein Schelm also, wer böses dabei denkt? Der SV Warnemünde stellte die Unparteiischen für dieses, sowohl für den HSV als auch dem SVW, so wichtige Spiel.
Dass die Schiedsrichter dann in die Verlegenheit kommen, das Spiel zugunsten „ihres“ Vereins zu „manipulieren“, ist zwar nicht schön, aber wohl auch all zu menschlich. Warum aber wird eine solche Schiedsrichteransetzung in einer solch brisanten Konstellation vom Verband durchgewunken???

Aufopferungsvoll kämpften in Wismar:

Struck, Döscher – J. Tügel, Patzner, R. Thiel, M. Thiel, Trahms, Pätzold, Rieckhof, Koch, Rothgänger, Tegge

 

 


 

 

16. Spieltag Saison 2012-2013

Hagenower SV - Güstrower HV 27.01.2013

 

Hallo Freunde des gepflegten Handballsports.
Nach langer Internet-Abstinenz sollt ihr mal wieder etwas von mir hören. Das letzte Heimspiel des Hagenower SV ist mir doch glatt einen Beitrag Wert. Ein schönes Beispiel, wozu der HSV in der Lage wäre und was immer noch alles so schön schief läuft.

Trotz der miesen Wetterverhältnisse waren die Gäste vom Güstrower HV und auch das Schiedsrichtergespann aus Crivitz pünktlich zur Stelle. Die Partie konnte also planmäßig angepfiffen werden.
Nach den mehr oder weniger grausamen Auftritten in den letzten Wochen, war es auch heute wiedermal allerhöchste Zeit für einen Sieg, um noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, sofern er denn überhaupt noch realisiert werden möchte. Denn der Tabellennachbar SV Warnemünde meint es gut mit dem HSV und verweigert ebenfalls erfolgreich das Siegen.
Trotz der katastrophalen Vorstellung in der Vorwoche gegen die TSV aus Bützow, fanden immerhin die treuesten Fans noch den Weg in die Sporthalle Otto-Ibs. Und in den Anfangsminuten sollten diese auch nicht enttäuscht werden.
Zwar leisteten sich die Hausherren einige krasse Fehler im Spielaufbau, so wie zum Beispiel bei einigen Tempogegenstößen, bei denen alle Mann blind nach vorne stürmten und kaum jemand Anspielbereitschaft signalisierte. Das grenzte schon an Naivität, sollten doch ähnliche fahrlässige Aktionen bereits gegen Bützow als mahnende Beispiele in den Hinterköpfen stecken geblieben sein. Aber offensichtlich hatte man diesbezüglich immer noch nichts dazugelernt.
Nichts desto trotz setzte sich der HSV auf vier Tore ab, ehe die Gäste endlich ein Mittel gegen den guten Hagenower Defensivverbund fanden. Bis dahin ließen die Hausherren jedoch gut dreifach so viele Torchancen liegen. Schon früh hätte man sich ein komfortables Polster herauswerfen können. Doch ist den Jungs ihre Unsicherheit deutlich anzusehen. Die Angst zu versagen, erzeugt dann in der einen oder anderen Situation Hemmungen. Gerade bei Tempogegenstößen zeigten einige Akteure Nerven, und zwar nicht nur beim Torabschluss, sondern bereits beim Zuspiel.
Glücklicherweise wussten die Gäste zunächst wenig Nutzen aus den eklatanten Abspielfehlern zu ziehen. Doch als dann auch noch beste Wurfmöglichkeiten ausgelassen wurden, brachte man den Güstrower HV wieder ins Spiel. So hieß es dann schnell 6 zu 6 und das ach so bereits gewonnen geglaubte Spiel gegen 9 Güstrower Kontrahenten schien jetzt schon wieder in weiter Ferne. Denn den Ton gaben nun die Gäste an, die nach offenem Schlagabtausch beim Stand von 11 zu 12 erstmals in Führung gehen konnten.
Statt weiter die freistehenden Außenspieler und die gut aufgelegten Rückraumschützen Koch und Brink besser ins Spiel zu bringen, wählte man jetzt häufig die kompliziertere Variante. So wurde das Spiel unnötig spannend gemacht. Die Gäste wurden im Gegenzug für ihren aufopfernden Kampf mit einer 13-14-Halbzeitführung belohnt. Damit war der HSV noch gut bedient. Endlich hatte man auch die Schiedsrichter auf seiner Seite. So schien es jedenfalls. Denn einige strittige Entscheidungen gingen zugegebenermaßen eher zu Gunsten der Gastgeber.

In die zweite Halbzeit startete der HSV zunächst behäbig, spielte einige schöne Stafetten, ließ aber weiterhin gute Chancen liegen. Die Defensive hatte sich mittlerweile gut auf das Güstrower Aufbauspiel eingestellt und verhinderte gute Wurfmöglichkeiten. Auch hier wurde dem HSV meines Erachtens einige Male von den Unparteiischen großzügig unter die Arme gegriffen. Die Gäste waren aufgrund dieser Tatsache, vollkommen verständlich, ziemlich aufgebracht und erhielten so einige unnötige Zeitstrafen wegen Disziplinlosigkeiten
Dem HSV spielte das natürlich in die Karten. Man übernahm wieder das Zepter und Mitte der zweiten Halbzeit zelebrierten die Hausherren dann sogar Handball wie von einem anderen Stern. Hinten standen die Kerls wie eine Mauer, Torwart Struck vernagelte den Kasten und die Schiris Pfiffen zum Glück nicht jeden Körperkontakt kleinlich ab. Vorne lief es wie am Schnürchen. Eine offensive Manndeckung gegen Spielmacher Tügel wurde schnell wieder aufgegeben. Der HSV blieb heute von allen Positionen gefährlich. Die Zuschauer sahen einen im Vergleich zur Vorwoche völlig ausgewechselten Hagenower SV. Im Angesicht einer 5-Tore-Führung machte sich der HSV jetzt aber wieder das Leben schwer. Statt den Vorsprung locker und souverän zu verwalten, wurden im Angriff nun die falschen Entscheidungen gewählt. Viele Pässe wurden zu kompliziert gespielt. Das starke Spiel der Gäste über die Kreisposition setzte dem HSV außerdem immer wieder zu. Einige Parallelen zu vergangenen verkorksten Spielen waren hier wieder deutlich zu erkennen. Offensichtlich ist der HSV nur für kurze Etappen bereit, den Taktstock mit dem nötigen Selbstvertrauen zu übernehmen. Immerhin war die HSV-Abwehr samt Torhüter zur Stelle und ließ nur wenige Gegentreffer zu.

Für die letzten Minuten wechselten die Hausherren wieder zur Startformation zurück. Jetzt hatte der Gegner den Gastgebern beinahe nichts mehr entgegen zu setzen. Im Rückraum wurden die Koch und Brink gekonnt in Szene gesetzt und für den seit Wochen stark aufgelegten Linksaußen Maverico gab es eh kaum Grund zur Beanstandung. Lediglich Rechtsaußen Pastewka hätte man ein glücklicheres Händchen in der Wurfwahl gewünscht. Stark allerdings sein Tor aus der Rückraumposition mit anschließend vorbildlicher Rückwärtsbewegung und fairer Vereitelung einer 2. Welle als einziger Verteidiger am Kreis.
Da waren nur noch Sekunden zu spielen und am 29 zu 24 kaum noch herum zu rödeln gewesen.
Mit einer guten Vorstellung sicherte sich der HSV seine Punkte 3 und 4.

Mit Sicherheit lief in diesem Spiel nicht alles rund. Und dass die Gäste bei voller Mannschaftsstärke einen wesentlich schwereren Brocken dargestellt hätten, darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Diese Partie diente garantiert nicht zur Standortbestimmung. Dennoch, der HSV zeigte viel Herz, ohne viel Gehadere mit sich selbst in kritischen Situationen. Auch vom Siebenmeterpunkt kann sich die Quote von 4 zu 5 endlich mal wieder sehen lassen. Dass sich selbst phasenweise wieder mal das Leben schwer gemacht wurde, gibt es mittlerweile zum Paket HSV gratis dazu. Es war mitnichten die beste Saisonleistung. Der Kampfgeist stimmte jedoch und wurde letztendlich belohnt.

Am Samstag, den 02.02.2013, dürfen die Hagenower dann wieder Moral zeigen. Im letzten Heimspiel der Hauptrunde wartet mit dem VfL Blau-Weiß Neukloster ein ganz besonderer Leckerbissen.
Vielleicht kann der HSV den Schwung mit in die nächste Schlacht nehmen. Denn der heutige Sieg sorgt noch mal für doppeltes Selbstvertrauen. Durch das gegenüber dem SV Warnemünde bessere Torverhältnis, konnte der HSV endlich den Abstiegsrang verlassen.
Nun liegt es einzig am Hagenower SV, diesen Vorteil über die Zielgerade zu bringen.

Der HSV trat an mit folgender Formation:
Struck, Döscher – J. Tügel, Brink, Patzner, R. Thiel, M. Thiel, Radke, Trahms, Pätzold, Rieckhof, Koch, Tegge, N. Tügel.

 

 


 

 

13. Spieltag Saison 2012-2013

Plauer SV - Hagenower SV 15.12.2012

 

Zum Jahresabschluss wollte man sich beim Tabellenführer Plauer SV noch mal achtbar aus der Affäre ziehen. Dass der Hagenower SV hier die klare Außenseiterrolle inne hatte, war jedem in den eigenen Reihen bewusst. So sollte das Ergebnis zunächst möglichst eng gehalten und aus dem Spiel heraus angefühlt werden, inwiefern hier noch Luft nach oben wäre, um eventuell ja doch für eine Überraschung zu sorgen. Mit derselben Startformation, wie schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Warnemünde 2, ging der HSV ins Rennen um die Punkte.

Der erste Anzug passte dem Hagenower SV wunderbar. Mit einer 5-1-Deckung sollte das Plauer Aufbauspiel gestört werden. In der Rückwärtsbewegung war aufgrund des starken Konterspiels der Gastgeber Obacht geboten. Und die ersten 10, 15 Minuten verliefen dann auch recht verheißungsvoll.
Das Plauer Kombinationsspiel wurde gut unterbrochen. Die Hausherren wurden so zu zahlreichen technischen Fehlern, Fehlpässen und zu einer frühen Auszeit gezwungen. Der HSV ließ hingegen die Präzision im Abschluss vermissen, sodass sich die Hagenower quasi selbst um ihren verdienten Lohn brachten. Zwar ging man zunächst in Führung, verspielte diese dann aber wieder. Mit den ersten Spielerwechseln schwand dann auch die Aufmerksamkeit in der Defensive. Vorne mehrten sich die Abspielfehler. Von 7 zu 5 zog der Tabellenführer auf 11 zu 5 davon. Da waren noch gut 10 Minuten in der ersten Hälfte zu spielen. Das Hagenower Team-Time-Out fand seine Wirkung. Der HSV besann sich nochmal und trat wieder wirkungsvoller im Angriff auf, auch weil heute die Schwäche vom Siebenmeterpunkt ausblieb. Dennoch kamen die Gastgeber noch zu einfachen Toren.

Beim Stand von 16 zu 10 wurden die Seiten gewechselt.

Soweit konnten die Gäste ganz zufrieden mit ihrer bisherigen Leistung sein. Der Plauer SV hat es sich heute deutlich einfacher vorgestellt. Für die Defensive wurde nochmals eine konzentrierte Arbeit eingefordert. In der Offensive sollten mehr Angriffsvarianten ausgespielt werden. Die Gastgeber hatten vor allem Probleme mit der linken Hagenower Angriffsseite.

Doch zunächst verlängerte der HSV seine Verschnaufpause auf gut 5 Minuten. Während Plau schon die ersten Tore erzielte (unter anderem auch in Unterzahl), hatten die Hagenower noch Probleme, sich zu ordnen. Als man sich dann endlich wieder fing, waren die Hausherren beinahe schon hoffnungslos davongezogen. Allerdings ließen die Gäste die Köpfe nicht hängen, sondern kämpften weiter aufopferungsvoll. Der Hagenower Abwehrverbund stellte den Plauer SV wieder vor einigen Schwierigkeiten. Im Angriff traf man jetzt von allen Positionen. Der HSV kam den Gastgebern wieder gefährlich nahe. Lobenswert in dieser Phase auch, dass man sich nicht auf die sich mehrenden Scharmützel einiger Plauer Akteure einließ, sondern weiter Taten sprechen ließ. Doch das Hagenower Spiel zeigte auf einigen Positionen mittlerweile Verschleißerscheinungen, denen einige Unachtsamkeiten in der Abwehr zum Opfer fielen, die wiederum vom souveränen Güstrower Schiedsrichtergespann mit Zeitstrafen belegt wurden. Das Hagenower Angriffsspiel wurde dadurch glücklicherweise kaum beeinträchtigt. Allerdings boten sich den Plauern jetzt wieder einige Lücken. Letztendlich mussten die Gäste ihren obligatorischen 10 Tiefschlaf-Minuten erneut Tribut zollen. Die Punkte wären bei 60 Minuten konzentrierter Arbeit greifbar nahe gewesen. So steht der HSV nach dem 31 zu 26 jedoch abermals mit leeren Händen da, braucht sich vor der Leistung aber nicht zu verstecken. Man machte eine erneute Leistungssteigerung aus. Und die Tatsache, den Tabellenführer geärgert zu haben, sorgte immerhin für ein wenig Genugtuung.
Dass das Kampfgericht Zuschauerberichten nach gar ein Hagenower Tor dem Plauer SV ohne Korrektur gutschrieb, soll hier nur eine Randnotiz bleiben. Die Frage „was wäre wenn“ bleibt blanke Theorie.
Die Gastgeber hingegen hatten deutlich Mühe, ihren Frust, nicht mehr für ihr Torverhältnis getan zu haben, zu verschleiern. Der Platz an der Sonne scheint einigen Spielern des Plauer SV das Hirn zu vernebeln. Wie schon eine Woche zuvor der Warnemünde SV, hatte heute auch der Plauer SV arge Schwierigkeiten gegen eine hart, aber immer an der Grenze des Erlaubten, agierenden Abwehr die Contenance zu wahren. Eines Tabellenführers absolut unwürdig, übte man sich während des kompletten Spiels in Trash-Talk. Wahrscheinlich auch aufgrund der Tatsache, dass man sich von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlte, weil eben jene nicht bei jedem leichten Körperkontakt auf Strafwurf entscheiden mochten.
Der HSV hingegen durfte sich wieder eine löbliche Disziplin attestieren lassen. Man zeigte sich von (den diesmal sehr wenigen) fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen vollkommen unbeeindruckt und zeigte auch in den eigenen Reihen eine gewisse zwischenmenschliche Harmonie. Was in anderen Mannschaften als selbstverständlich erscheint, bedurfte beim Hagenower SV immerhin eines langjährigen Lernprozesses. Auch ohne Übungsleiter zeigte der HSV einen geschlossenen Zusammenhalt.
Bis zum nächsten Spiel, nämlich im Pokal am 06.01.2013 zu Hause gegen den Stavenhagener SV, hat der HSV leider kaum Möglichkeiten, sein Handballspiel weiter zu perfektionieren. An den derzeitigen Tabellenfünften der Mecklenburg-Vorpommern-Liga sollte der HSV ohnehin nicht zu viele Gedanken verschwenden. Zu deutlich scheint das Kräfteverhältnis zu sein. Es bleibt allein die Aufgabe, nicht in einem Schlachtfest unter zu gehen. Immerhin kann man befreit aufspielen. Der Druck liegt allein auf dem Gegner.
Oberste Priorität hat ganz klar das kommende Ligaspiel am 13.01.2013 bei der HSG Uni Rostock. Hier lauern zwei möglich Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt. Bei einem Sieg kann bereits der Abstiegsrang verlassen werden.

In Plau spielte der HSV mit folgender Aufstellung:
Struck – J. Tügel, N. Tügel, Patzner, R. Thiel, M. Thiel, Pätzold, Rieckhof, Koch, Rothgänger, Tegge.