Rückrunde Saison 2011/2012
Spiel um Platz 15 Rückspiel 2011/2012
Hagenower SV - HSG Uni Rostock
Beim Rückpiel um Platz 15 der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern sollten die Mannen des Hagenower SV nochmal an ihre
Leistungsgrenze gehen. Und zumindest die zahlreichen Zuschauer sollten immerhin nicht enttäuscht werden.
Angesichts der herben Niederlage im Hinspiel gab es kaum Hoffnung auf ein glückliches Ende. Denn schließlich hatte man einen 9-Tore-Rückstand wieder wett zu machen.
Doch so einfach wollten sich die Hausherren gegen die HSG Uni Rostock nicht geschlagen geben, die Saison wenigstens mit einem Sieg ausklingen lassen und sich noch mal gebührend bei den treuen
Fans, Sponsoren und Unterstützern bedanken.
Sodann startete der HSV mit neuer Spielkluft auch gut in die Partie und führte schnell mit drei Toren. Doch genauso rasant schmolz der Vorsprung auch wieder. Mit
schnellen Angriffen wurden die Gäste förmlich überrannt. Beim Spielaufbau lief das Spielgerät noch nicht so rund durch die Reihen. Dennoch traf man gerade in der Anfangsphase aus allen Lagen.
Rostock war schon früh zu einem Team-Time-Out gezwungen. Soviel Konsequenz wie in der Offensive hätte man sich auch in der Hagenower Deckung gewünscht. Denn, dass man nicht schon in der ersten
Halbzeit vorentscheidend davonzog, lag vor allem an der löchrigen und halbherzig agierenden Abwehr. Hier hatten die Hansestädter leichtes Spiel, ihren Kreisläufer in Szene zu setzen. Weiteres
erledigte vor allem die linke gegnerische Angriffsseite.
Erst nach eigener Auszeit mochte der HSV auch in der Abwehr seine stärken ausspielen.
Das Resultat war eine eher bescheidene 16-12-Halbzeitführung für die tonangebenden Gastgeber.
An eine Niederlage glaubte nun niemand mehr. Doch war man gewarnt, jetzt nicht den Schlendrian einschleichen zu lassen. Man wollte sofort hellwach aus der Kabine
kommen und den Gegner weiter unter Druck setzen. Die Führung sollte selbstverständlich ausgebaut werden.
In den folgenden zweiten 30 Minuten spielte sich der Hagenower SV förmlich in einen Rausch. Weiterhin wurde die zweite Welle gelaufen. Jetzt zwar mit eher
überschaubarem Erfolg, dafür war der HSV nun aus dem Spiel heraus immer wieder erfolgreich. Ein klares Zeichen für die Gäste also, Spielmacher Tügel und Rückraumschütze Koch aus dem Spiel zu
nehmen. Der Spielaufbau kränkelte dadurch enorm, doch entstanden nun große Lücken in der Rostocker Deckung, die vor allem Bastian Brink zu nutzen wusste. Hinten wurde das Gehäuse von Strucky
zugenagelt. Irgendwann führten die Hausherren dann gar mit 13 Toren. Eindeutig zu hoch, wie das (sonst eher unauffällige) Schiedsrichterpaar beschloss und nun einige Zeitstrafen vor allem für die
Gastgeber einstreute. Doch auch die HSG hatte so seine Probleme mit der Spielleitung, sodass sich für den HSV nur wenig Grund zum Meckern darbot. Dennoch war gerade die Zeitstrafe wegen angeblich
wiederholter Beschwerde für den Hagenower Mittellmann in einer spielentscheidenden Phase sehr schmerzhaft.
Denn die offensive Rostocker Deckung stellte den HSV vor große Probleme. Die Tore von Rückraumspieler Brink und Linksaußen Thiel waren hier zu wenig. Desweiteren
konnten einige 100%ige nicht verwertet werden. Hatte man bis hierher auch etwas Glück im Angriff, blieb dies nun aus. Und auch die Gäste wollten sich noch nicht geschlagen geben. So entwickelte
sich eine dramatische Schlussphase.
Hagenow führte nun mit nur noch 9 Toren. Da Rostock bereits mehr Auswärtstore erzielen konnte, als seinerzeit der HSV mit seinen mageren 19 in Rostock, ginge der 15.
Platz in dieser Form an die HSG. Also musste dringend der 10-Tore-Vorsprung wieder hergestellt werden. Dieser Druck war den Spielern anzumerken und das laufintensive Angriffsspiel zeigte langsam
Wirkung. Basti war nun völlig außer Atem und quälte sich mit Krämpfen herum. Seine Tore waren aber zu wichtig, als das man ihn nun vom Feld nehmen könnte. Er war sozusagen Opfer seiner selbst.
Machte aber nix. Die brinksche Tormaschinerie traf und traf.
Kurz vor Spielende kassierten die Gastgeber eine weitere Zeitstrafe, was bedeutete, dass der HSV diese Partie in Unterzahl zu Ende bringen musste. Im Gegenangriff
war man erfolgreich und traf zum 33 zu 23. Auch die Hansestädter brachten die Kugel im Ziel unter. Im anschließenden Angriff versagten dem HSV die Nerven. Nun war man sich nicht so recht einig.
In Unterzahl die offensive Manndeckung, oder lieber am Sechser bleiben. Naja, so hatten die Rostocker leichtes Spiel, ihr 25. Tor zu markieren. Für den letzten Angriff war keine Zeit mehr. Das
Spiel war zu Ende.
Mit dem 33-25-Endergebnis belegt der Hagenower SV den 16. und somit vorletzten Tabellenrang.
Bei seiner eindeutig besten Saisonleistung und dem wohl stärksten Heimspiel seit gut zwei Jahren konnte man sich auch über einen solch hohen Sieg nicht so recht
freuen. Wie gesagt, an einen deutlichen Sieg mochte im Vorfeld niemand so recht glauben. Doch die zwischenzeitliche 13-Tore-Führung belegt, dass hier die „große Überraschung“ drin gewesen
wäre.
Die Zuschauer sahen dennoch eine anspruchsvolle und faire Begegnung. Inwiefern sich die kommende Saison gestaltet, steht noch in den Sternen. Es wird schon seit
Jahren gemunkelt, dass sich die Staffeln zusammenschließen. Fakt ist immerhin, dass der HSV trotz des vorletzten Tabellenranges, die Klasse hält. Nun liegt es an der Mannschaft, diese Klasse auch
wieder auf der Platte zu demonstrieren.
Bis September bleibt Zeit, um an den Feinheiten zu feilen.
Aufstellung: Struck – J. Tügel, Brink, Patzner, Bielecke, R. Thiel, M. Thiel, Pätzold, Koch, Glasemann, Rothgänger, Tegge
Spiel um Platz 15 Hinspiel 2011/2012
HSG Uni Rostock - Hagenower SV
Wer am vergangenen Samstagabend im Rostocker Gerüstbauerring zum Handballgucken vor Ort war, hat eine durchaus
unterhaltsame Vorstellung erhalten. Denn da standen sich der Achtplatzierte und Tabellenschlußlicht der Verbandsliga-Staffel Ost und die Nummer acht und somit Vorletzter der Verbandsliga-Staffel
West gegenüber. Mit Namen hieß der Gastgeber HSG Uni Rostock und Gast war kein geringerer als der Hagenower SV.
Getroffen hat man sich zum Hinspiel der Platzierungsrunde 2011/2012. Ein vermeintlicher Leckerbissen. Und eine Rechnung mit den Hansestädtern hatte man auch noch
offen.
Am 17.10.2010 stand man sich schon einmal in der heimischen Otto-Ibs-Halle gegenüber. Diese Begegnung stand im Zeichen des Landespokals und ging mit 32 zu 33 nach
Siebenmetern an Rostock.
Diese Niederlage noch gut im Sinn, wollte man diesmal ein kleines Ausrufezeichen setzen; naja, zumindest eine ordentliche Grundlage für das Rückspiel
schaffen.
Mit der Anwurfzeit von 19.00 Uhr betrat der HSV Neuland. Das Sandmännchen hatte bereits seine Arbeit verrichtet und einige Hagenower Protagonisten benötigten eine Weile,
um sich den Schlafsand aus den Augen zu reiben. Rostock zog indes mit 10 zu 3 davon. Gespielt hatte man da noch nicht all zu lange. 15 Minuten ungefähr.
Während man im Angriff noch ein probates Mittel zum Torerfolg suchte, stand man in der Abwehr völlig neben sich. Keine Bindung zum Nebenmann, Totenstille in den Reihen und
zu halbherziges Einschreiten. Rostock war bis hierhin keine Übermacht, hatte aber wenig Probleme gegen eine saumäßige Hagenower Defensive.
Nun sollte die Begegnung endlich die bereits erwähnte unterhaltsame Vorstellung werden. In der Hauptrolle: das sehr schlechte Schiedsrichterpaar.
Jetzt wurde nämlich geradezu vorsätzlich ins Spielgeschehen eingegriffen, mit offensichtlicher Benachteiligung für die Gäste.
So wurden durchgängig Schrittfehler der Hausherren großzügig übersehen. Rostocker Offensivfouls wurden mit Gelben Karten und Zeitstrafen gegen die Gäste belohnt. Statt die
Angriffe abzupfeifen, erhielt man noch einen lockeren Spruch von den (Un)parteiischen. Auf der Gegenseite eine vollkommen andere Regelauslegung. Am Kreis konnte der HSV nur selten mit fairen
Mitteln gestoppt werden. Kein Vorwurf an die Rostocker, dafür jedoch an die Schiedsrichter. Hätte man sich hier doch zumindest einen Freiwurf erhofft. Stattdessen blieb der Pfiff gänzlich aus. So
langsam aber sicher machte sich in den Hagenower Reihen Unmut breit.
Doch es nützte nichts, die HSG war der Gegner, nicht das Schiedsrichterehepaar.
Der Hagenower SV kam nur schwer in Tritt, hatte den Gegner aber zumindest Defensiv nun besser im Griff. Im Tor war Strucky schon früh gezwungen eine starke Trotzreaktion
zu zeigen. Wie soll man auch sonst gegen das Schiedsrichtergespann vorgehen können.
Beim Halbzeitstand von 16 zu 9 für die Gastgeber wurden die Seiten gewechselt. Eindeutig zu knapp, wie den Schiedsrichtern schien… Die Gäste ahnten nichts Gutes. Doch
kampflos wollte man sich heute nicht ergeben, auch wenn die Aussicht auf einen Punkt bei einer solchen Ausgangslage geradezu gen null tendierte.
Und die zweite Halbzeit sollte tatsächlich noch aberwitziger werden.
Entwickelte sich im Laufe der ersten 30 Minuten langsam aber sicher eine leichte Spannung zwischen beiden Mannschaften, sorgte das unsouveräne Auftreten des
Schiedsrichterpaares im weiteren Spielverlauf für eine zerfahrene Partie mit übertriebener Härte und aggressiver Grundstimmung. Recht schade, gab es doch aus sportlicher Sicht eigentlich
keinerlei Anlass dazu.
Der HSV war zwar noch nicht endgültig demoralisiert, dafür mittlerweile aber auf 180, angesichts der krassen Benachteiligung. Wiederholt wurde den Hagenowern ein klarer
Einwurf nicht zugesprochen. Der Ball konnte bei Rostocker Angriffsversuchen nur geblockt werden. Rostocker Fangversuche gaben dem Ball deutliche Richtungsänderungen gen seitlicher
Spielfeldgrenze. Den Einwurf erhielten allerdings die Gastgeber. Immerhin: bei einem gehaltenen Wurf der Hansestädter trudelte der Ball ins Seitenaus, gut zwei Meter vor der Torlinie. Diesmal,
zum erstaunen der Hausherren, aber auch der Gäste, bekam der HSV den Ball zugesprochen.
Und nun sollten auch noch unschönere Szenen folgen.
Wenn man sich im Nachteil wägt oder schlicht und ergreifend frustriert ist, muss oft der Gegenspieler hin- bzw. herhalten. So setzte hier der Rostocker Linksaußen zum Wurf
an und wurde dabei etwas rüde von der Luft geholt, indem man ihm von hinten in den Wurfarm griff. Ein Aufschrei ging durch die Halle. So ungefähr muss es sich wohl anhören, wenn ein angestochenes
Schwein ums Überleben kämpft. Der Rostocker Spieler stand jedoch sehr schnell wieder von den Toten auf. Im Endeffekt auch etwas albern diese Einlage; passiert so etwas doch in jedem Spiel
mindestens einmal. Die Hagenower Mannen erwarteten also die logische Konsequenz in Form einer Zeitstrafe. Dass nach einigem Hin und Her dann doch lieber gleich die rote Karte gegen unsere Rakete
gezeigt wurde, war allerdings an diesem Tag auch keine großartige Überraschung mehr. Genauso wenig, wie beim darauffolgenden Gegenangriff. Diesmal wurde Lars-Erich schön in Szene gesetzt, der
dann frei von Rechtsaußen mit viel Platz zum Wurf ansetzte. Für seinen Rostocker Gegenspieler war das dann wohl doch etwas zu viel Platz. Also setzte dieser zum Sprint an, um unseren Bieleckie
noch rechtzeitig vor der Wurfbewegung mit Anlauf, ebenfalls von hinten am Wurfarm zu Boden zu reißen. Ja, es sah schon sehr hart aus. Schlimmer auf jeden Fall, als zuvor beim Rostocker Angriff.
Doch Hagenow spielte hier keinen sterbenden Schwan. Hätte man´s mal getan. Dass der HSV in der Folge nicht noch selbst eine Zeitstrafe erhielt, grenzte beinahe an ein Wunder. Natürlich forderte
man nun für Rostock eine rote Karte. War die Situation doch offensichtlich. Es dauerte dann auch eine Weile, bis die (Un)parteiischen beschlossen, dieses Attentat zu Sanktionieren. Geradezu
lächerlich und provozierend jedoch die Entscheidung, hier „nur“ eine Zeitstrafe auszusprechen. In den Hagenower Reihen herrschte nun helle Aufregung. Dass hier nicht noch Zeitstrafen an den HSV
verteilt wurden war schon fast großzügig. Schließlich wurde dem HSV ja sogar noch ein Strafwurf zugesprochen. Tja, aber das war doch heute auch keine Belohnung. Denn wieder einmal präsentierte
man seine eklatante Schwäche vom Siebenmeterpunkt. Von 4 Versuchen wurde einzig ein Wurf verwandelt.
Allen Fehlentscheidungen der Schiris zum Trotz, bei der auch in Halbzeit zwei unbefriedigenden Chancenverwertung, bräuchte sich der HSV nicht beschweren, würde es hier
eine herbe Niederlage setzen.
Nun gut, man sah sich mittlerweile auch kaum noch in voller Mannschaftsstärke auf der Platte. Und das Aufbauspiel beider Mannschaften litt klar an den Schiris. Rostocker
Einläufer von rechts. Eindeutig durch den Kreis, nicht ganz am Fünfmeterpunkt vorbei. Natürlich völlig freistehend erhält dieser den Ball und wird noch leicht bedrängt. Pfiff der Schiedsrichter.
„Selbstverständlich“ Siebenmeter und zwei Minuten gegen Hagenow. Inzwischen war es selbst der HSG zu peinlich. Aber was sollten sie machen. Die Geschenke etwa ausschlagen?
Da man auf der Gegenseite kaum Unterstützung von den Referees erhielt, beschloss man, in den Schlussminuten sämtliche Abwehraktivitäten einzustellen. Sichtlich überrascht,
ob der nicht vorhandenen Gegenwehr, kam Rostock nun in Verlegenheit und beging einfache technische Fehler wie Schrittfehler. Aber das so richtig offensichtlich - jedoch vollkommen unbestraft. Die
Hagenower Abwehrspieler zählten nun sogar schon laut mit. Keine Chance. Der Pfiff blieb trotzig aus. Dass die Schiris allerdings tatsächlich über drei hinaus zählen können, bewiesen sie dann bei
einem Hagenower Gegenangriff. Man fühlte sich inzwischen schlicht und ergreifend verarscht. Die Schlusssirene erlöste dann endlich alle Akteure. Und das Endresultat von 28 zu 19 für die HSG Uni
Rostock interessierte zumindest auf Hagenower Seite herzlich wenig.
Als Entschuldigung für diese katastrophale Niederlage soll die schwache Schiedsrichterleistung nicht unbedingt herhalten. Zu viele Torchancen ließ man auf der Strecke und
in der Abwehr machte man bereits zu Beginn spielentscheidende Fehler.
Doch dass man eine so bedeutungslose Begegnung dermaßen mit Fehlentscheidungen beeinflusst, dass selbst resistente Gemüter vollkommen entnervt das Handtuch werfen, lässt
einem schon am Fairplay zweifeln. Wenn selbst Nase schon wegen Meckerns auf die Strafbank muss... Den Gastgebern ist hier kein Vorwurf zu machen. Hier hat man sich
genauso auf eine tolle Partie gefreut, wie auf Hagenower Seite. Doch da hatten zwei Individuen eindeutig etwas dagegen. Der Handballsport an sich kam an diesem Tag einfach zu kurz.
Bleibt zu hoffen, dass man wenigstens am kommenden Sonntag, den 25.03.2012, ein ansprechendes Handballspiel ohne spielentscheidende Störfaktoren erleben darf.
Aufstellung:
Struck – J.Tügel, Brink, Patzner, Bielecke, Glasemann, M.Thiel, Radke, Pätzold, Koch
18. Spieltag 2011/2012
SV Warnemünde - Hagenower SV
Um seinen siebten Tabellenrang zu festigen, musste der HSV beim Tabellenführer punkten. Oder aber, der Schweriner SC
entführt seinerseits mindestens einen Zähler aus Bützow.
Beide Szenarien waren eher unwahrscheinlich. Die Reserve vom TSV Bützow setzte sich souverän mit 40 zu 19 gegen das Tabellenschlusslicht durch.
Und angesichts der miesen Personallage beim Hagenower Sportverein, stand das Auswärtsspiel beim Warnemünder SV unter keinem guten Stern.
Immerhin: Alle Akteure des HSV konnten unbeschadet die Rückreise antreten. Das war dann auch schon alles.
Auch diesmal war (Spieler)Trainer Helwig Tügel gezwungen, sich in der Spielerliste einzutragen. Zunächst nahm er noch auf der Bank Platz. Angesichts fehlender
Alternativen, stellte sich die Mannschaft quasi von selbst auf. Inklusive Trainer reiste man diesmal mit 4 Kreisläufern, 2 Torhütern und 2 Linksaußen an. Timmer und Achim bildeten die einzig
richtigen Kreativposten auf Mitte und Halb.
Die erste Halbzeit gestaltete sich noch relativ ausgeglichen. Da man sich beim HSV in den Laufwegen nicht immer einig war und diverse Wurfversuche ihr Ziel nicht
fanden, lag man schnell im Hintertreffen. Auch die Deckung stand noch nicht astrein. Gerade über Außen konnte Warnemünde leichte Treffer erzielen. Läuferisch war man dem Tabellenführer klar
unterlegen. Und so sehnte man die Halbzeitpause herbei. Dass es zum Seitenwechsel "nur" 16 zu 10 für die Gastgeber stand, war einer Steigerung im Hagenower Abwehrverhalten zu
verdanken.
Leider Gottes neigt sich die Saison dem Ende entgegen. Denn der Hagenower SV scheint eine neue Stärke in sich entdeckt zu haben. Verpasste man in aller
Regelmäßigkeit den Start in die zweite Halbzeit, gab man diesmal wiederholt den Ton an. Naja, zumindest für die ersten 10 Minuten. Man war auf 3 Tore dran. Doch dann ereigneten sich erneut
Unkonzentriertheiten im Spielaufbau. Von nun an durfte der Gegner einen Gegenstoß nach dem anderen laufen. Zeit für Helwig Tügel. Man spürt förmlich die Routine, die auf die Nebenmänner übergeht.
Doch die Luft war einfach raus. Die Gäste konnten dem hohen Tempo nicht Paroli bieten. Man kam zwar noch zu einigen schön erkämpften Toren, diese waren letztendlich aber nur die sprichwörtlichen
Tropfen auf dem heißen Stein. Jeder Fehlwurf und jeder Fehlpass wurde nun fast im Minutentakt bestraft. Die hagenower Schlußmänner konnten einem geradezu leid tun. Letztendlich konnte man sich
beim Egoismus einiger warnemünder Spieler bedanken, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher ausfiel. Mit voller Kapelle hätte man hier sicherlich für eine Überraschung sorgen können. Doch auch
heute wieder wurde man gnadenlos ausgekontert.
Das 38-19 ging so sicherlich in Ordnung.
Mit der Leistung kann der HSV zwar nicht zufrieden sein, denn heute wäre mal wieder die Möglichkeit gewesen, aus dem Schatten von Spielmacher Tügel herauszutreten.
So war die Nummero 2 erneut beinahe Alleinunterhalter im hagenower Angriffsspiel. Die Nebenleute agierten zu statisch. Dennoch zog man sich wohl achtbar aus der Affäre. Denn nur wenige kamen
heute in den Genuss. ihre Stammposition gänzlich bekleiden zu dürfen, waren doch einige Positionen etatmäßig gar nicht "vorhanden" ...
Aufstellung: Struck, Götsch - J. Tügel, Glasemann, Patzner, R. Thiel, M. Thiel, H. Tügel, Pätzold, Koch.
17. Spieltag 2011/2012
Hagenower SV – TSV Bützow II
Am vergangenen Samstag standen sich in der Verbandsliga-West der Männer die punktgleichen Tabellennachbarn des Hagenower
SV und der zweiten Vertretung des TSV Bützow gegenüber.
Obwohl den Hagenowern mit Mathias Pötzsch und Thomas Rieckhof zwei wichtige Säulen verletzungsbedingt fehlten, sah sich der HSV dennoch nicht im Hintertreffen. Zumal
man in eigener Halle nur ungern bei einer solch vermeintlich einfachen Aufgabe 2 Punkte hergeben mochte.
Dass zunächst jedoch organisatorische Nebensächlichkeiten bereits 30 Minuten vor Anpfiff der Partie wichtiger schienen, als eine ausgiebige Vorbereitung, um dann
später in der Kabine einen Einlauf zu erhalten, dass man die Aufwärmphase nur mangelhaft genutzt habe, passt dann aber doch nicht so recht zum vorweg erwähnten geplanten Vorhaben, jedoch aber
wiederum ins aktuelle Bild der Hagenower Handballer.
Für den TSV Bützow war es zunächst auch ein leichtes, mit 0 zu 4 in Führung zu gehen. Was nicht unbedingt an einer schwachen Gegenwehr lag, sondern vielmehr an den
harmlosen Angriffsversuchen des Hagenower SV. Die Antworten auf Bützower Treffer blieben schlicht und ergreifend aus. Der HSV spielte zwar einige Kombinationen, scheiterte dann aber wiederholt
aussichtsreich am Bützower Schlussmann.
Doch die Hausherren ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Die gegnerischen Rückraumspieler hatte man gut unter Kontrolle. Lediglich über die Außenpositionen
gewährte man den Gästen zu viele Freiheiten. Nach gut zehn Minuten fing sich der HSV so langsam und stellte den Anschluss her. Nun schadeten sich die ohnehin schon ersatzschwachen Hagenower auch
noch selbst, nachdem ein etwas plumpes und kindisches Intermezzo völlig überzogen als Tätlichkeit geahndet wurde und mit der roten Karte für Bieleck(i)e gipfelte. Vollkommen unnötig und dumm,
spiegelte aber auch den schwachen Auftritt des Schiedsrichtergespannes wider, von dem sich, besonders in Halbzeit eins, beide Mannschaften ein souveräneres Auftreten gewünscht
hätten...
Doch auch davon ließ sich der HSV erstaunlicherweise nicht aus der Ruhe bringen. Die Unterzahlsituationen brachte man diesmal gut über die Zeit. Michael Struck
sorgte mit tollen Paraden für die nötigen Motivationsschübe, parierte mehrere (zu unrecht gegebene) Strafwürfe. Und als dann Nico Tügel per Konter mit der Halbzeitsirene zum umjubelten
9-zu-9-Ausgleich einnetzte, ging der Gedanke, heute könne es schief gehen, beinahe komplett verloren.
Neun Gegentore zur Halbzeit gaben wenig Grund zur Kritik. Neun Tore in eigener Halle allerdings war nicht nur dem hagenower Betreuerteam einfach zu wenig. Mit
einfachen Kombinationen sollten in der zweiten Halbzeit die Rückraumschützen besser in Szene gesetzt werden.
Bei Wiederanpfiff schienen die Gäste aus Bützow noch mit Gedanken in der Kabine geblieben zu sein. Hagenow ging mit drei Toren in Front und konnte diesen Vorsprung
lange halten und sogar zwischenzeitlich auf 5 Tore ausbauen. Garant hierfür war weiterhin Strucky im Tor, der nun mal auf die Worte seines Trainers hörte und jetzt auch den starken bützower
Außenangreifern den Zahn zog.
Zeit für die Schiedsrichter, aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen...
Der Feldschiedsrichter, noch am bützower Tor stehend, pfeift Siebenmeter und zwei Minuten für den hagenower Spielmacher. Nichtmal die Gäste wussten so recht wofür,
nahmen das Geschenk aber dankend entgegen.
Der HSV ließ sich auch weiterhin nicht aus der Ruhe bringen, hatte aber mittlerweile arge Konzentrationsschwächen. Die Handballer des Hagenower SV scheinen sich
schon zu sehr mit Niederlagen vertraut gemacht zu haben, dass sie gar nicht mehr zu wissen schienen, eine Führung zu verwalten. So ging der Ball zum wiederholten Male bereits beim einfachen
Durchspielen verloren. Bützow quittierte diese Unachtsamkeiten mit Kontertoren und witterte wieder Siegesluft. Bei noch drei zu spielenden Minuten stellten die Gäste auf eine offensive
Manndeckung um. Hier war der HSV zunächst erfolgreich. Doch auch Bützow konnte wiederum auf 1 Tor verkürzen. Nun scheiterten beide Mannschaften vor dem gegnerischen Tor. Der wohl letzte Angriff
für die Hausherren bei ungefähr noch 20 zu spielenden Sekunden. Erstmal eine Auszeit durch den HSV, denn die Schiedsrichter entschieden sofort auf Zeitspiel. Der anschließende Wurf konnte von
Maverico verwandelt werden. Das folgende Bützower Tor scherte niemandem mehr, die Partie war zugunsten des HSV entschieden.
Nach diesem 24-23-Sieg wurden also die Platzierungen getauscht. Der HSV steht aktuell auf dem 7. Tabellenrang.
Nun gibt es zwar so einiges an Positivem aus dieser Partie mitzunehmen, wie zum Beispiel die hervorragende mannschaftliche Geschlossenheit, oder aber die sehr gute
Deckungsarbeit. Jeder stellte sich in den Dienst des Mitspielers. Fehler wurden nicht, wie so oft, kritisch und entnervt kommentiert. Vom Siebenmeterpunkt scheiterte man lediglich einmal
unglücklich. Die Leistung an diesem Samstag sollte aber nicht als Maß der Dinge angesehen werden.
Will man am kommenden Samstag gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer bestehen, muss noch ordentlich an den Schrauben in der Offensive gedreht werden. Hier
darf der HSV mit dem dargebotenen nicht zufrieden sein. Die Hauptsache ist jedoch, die hagenower Handballer zeigen auch am letzten Spieltag so viel Herz. Vielleicht klappt es dann ja sogar mit
einen kleinen Überraschung.
Aufstellung:
Struck - J. Tügel, Brink, Salomon, Bielecke, R. Thiel, M. Thiel, Patzner, Pätzold, Koch, N. Tügel.
16. Spieltag 2011/2012
VfL BW Neukloster – Hagenower SV
Bevor sich die Handballer des Hagenower SV in eine dreiwöchige Handballpause stürzen konnten, hatten sie noch eine
Auswärtshürde gegen den VfL Blau-Weiß Neukloster zu bestehen.
Gestärkt durch den Hinspielerfolg in eigener Halle, wollte man auch das Rückspiel für sich entscheiden. Was auf jeden Fall im Anbetracht des dürftigen Saisonverlaufs der
Gastgeber ein realistisches Unterfangen war. Im Vorfeld hatte man einige Ausfälle zu beklagen. Auf der Rechtsaußenposition musste improvisiert werden. Tor, Kreis- und Aufbaumitte waren nur
einfach besetzt. So kam es, dass Helwig diesmal wieder als Aktiver auf dem Spielberichtsbogen vermerkt war und das Reservistentrio komplettierte.
Die Startphase gehörte den Gästen. Neukloster agierte etwas übermotiviert. Hagenow antwortete mit schnellen Toren und ging mit 3 Toren in Front. Als die Spieluhr exakt 5
Minuten anzeigte, hatte der HSV einen herben Rückschlag zu verzeichnen. Ohne Fremdeinwirkung verletzte sich der bis dahin bestens aufgelegte Pötzschi schwer an der Achillessehne. Die Diagnose
lautete Anriss, operiert wurde bereits am darauf folgenden Tag. Auf seine Dienste braucht der HSV zumindest in dieser Saison nicht mehr zu hoffen.
Doch davon zeigten sich die Gäste wenig beeindruckt. Nur an der Durchschlagskraft im Angriff mangelte es jetzt zusehends. Die Gastgeber kamen nun besser ins Spiel und
profitierten von Hagenower Zeitstrafen. Hagenow gelang ins Hintertreffen und lag nach 30 Minuten mit 13 zu 11 zurück. Doch da war ja noch ein direkt auszuführender Freiwurf linkshalb von der
9-Meter-Linie. Der kleinste Hagenower nahm sich den Ball und brachte zur Verwunderung aller Anwesenden das Spielgerät im gegnerischen Tor unter.
Halbzeitstand 13 zu 12.
Man haderte im Laufe der ersten Halbzeit zu sehr mit dem wenig souveränen Schiedsrichterpaar. Die rechte Angriffsseite blieb nach Pötzschis Ausfall geradezu wirkungslos.
Auch Neukloster hatte eine angeschlagene Achillesferse. Jedoch brachte der HSV seine Außenangreifer zu selten ins Spiel, um daraus auch Kapital zu schlagen. Über den Kreis konnten zwar keine
Tore, dafür aber etliche Siebenmeter erworben werden. Direkt erzielte Tore wären deutlich besser gewesen. Auch heute offenbarte der HSV wieder eine eklatante Schwäche vom
Siebenmeterpunkt.
Die Abwehrarbeit war auch ohne Abwehrchef Pötzsch in Ordnung. Strucky im Tor stellte seine starke Form der vergangenen Wochen auch heute unter Beweis.
Dass der HSV mit Beginn der zweiten Halbzeit seinen Gegner davon ziehen ließ, ging vielmehr zu Lasten seiner harmlosen Angriffsbemühungen aus. Hinzu kamen nun diverse
fragwürdige Zeitstrafen. Doch auch Neukloster hatte mit den Schiedsrichtern zu kämpfen. Mehr als einmal wurden technische Fehler der Gäste übersehen. Glück im Unglück also für den HSV. Hätte er
doch nur daraus profitiert. Stattdessen agierte man weiterhin stümperhaft im Angriff. Der Abschluss wurde zu früh gesucht. Auf den kreativen Positionen fehlten die Alternativen. Diese war Thieler
kurzzeitig gezwungen, zu decken, mit durchaus überzeugender Leistung.
Als der HSV ca. 15 Minuten vor Spielende bei einem 9-Tore-Rückstand unterzugehen drohte, sah sich der Hagenower Spielertrainer gezwungen, aktiv ins Spielgeschehen
einzugreifen. Prompt auf der Platte, holte er mit all seiner Routine eine Zweiminutenstrafe gegen den Gastgeber heraus. Wenig später war er auf Rechtsaußen erfolgreich. Plötzlich wachten die
Gäste auf. Im Angriff war man nun etwas erfolgreicher. Im Gegenzug konnte Neukloster nur noch wenig entgegensetzen. Dennoch hätten die Hagenower mehr aus ihren Möglichkeiten machen müssen. Die
verbleibende Zeit reichte lediglich zur Ergebniskosmetik.
Man verpennte den Start der zweiten Halbzeit komplett und nahm sich so jede Chance auf einen möglichen Punktgewinn. Denn eins war sicher: Auch mit dem Ausfall einer
wichtigen Stütze wäre der Gastgeber zu schlagen gewesen.
Demzufolge blickte man nach der Partie in leere Gesichter der Hagenower.
Aufstellung:
Struck - J. Tügel, Brink, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, N. Tügel, Pätzold, Koch, H. Tügel
Der wichtige Anschluß an das Tabellenmittelfeld wurde somit verpasst. Die nächsten Gegner der Hauptrunde heißen Bützow und Warnemünde. Realistisch gesehen, winken
lediglich im Heimspiel gegen die punktgleiche bützower Reserve zwei Punkte.
Am letzten Spieltag reist man dann zum ungeschlagenen Tabellenführer nach Warnemünde, während der Tabellennachbar aus Bützow das Schlusslicht aus Schwerin
empfängt.
Voraussichtlich wird sich also an der aktuellen hagenower Tabellenkonstellation nichts ändern; die Saison also auf dem 8. und vorletzten Platz beendet werden. Alles andere
als zufriedenstellend. Doch vielleicht klappt ja noch die große Überraschung. Die Saison sollte auf jeden Fall noch nicht abgeharkt werden.
An dieser Stelle noch mal beste Genesungswünsche an Pötzschi !
15. Spieltag 2011/2012
Hagenower SV - TSG Wismar
Sonntach ist Handballtach beim Hagenower SV. So auch am vergangenen Wochenende. Zu Gast war kein geringerer als die TSG
aus Wismar.
Während die Duelle in der Hansestadt immer eine klare Angelegenheit für die Gastgeber waren, wurde die Begegnung in der Vergangenheit in der heimischen
Otto-Ibs-Halle stets spannend gehalten.
So auch an diesem Sonntag. Wobei zur Spannung aus Zuschauersicht auch reichlich Frustmomente aufkamen.
Der Hagenower SV war hochmotiviert, zum Sechstplatzierten aufzuschließen. Trennten beide Mannschaften doch gerade mal 4 Punkte.
Dementsprechend legte der HSV auch los wie die Feuerwehr. Gingen die Bälle zunächst durch technische Fehler in der Wurfbewegung und Anspiele an den Kreis verloren,
setzte man schnell mit einfachen Kombinationen nach. Die Gastgeber führten schnell mit 9 zu 5.
Hier wussten die Hagenower vor allem durch ihren Spielwitz zu überzeugen. Der Ball wurde schnell nach vorne gebracht und die Angriffe überlegt ausgespielt. Gerade
von der Rechtsaußenposition wurden wichtige Treffer erzielt. Der Deckungsverband stand tadellos und leistete sich lediglich bei Kreisanspielen leichte Fehler. Jetzt wurde die Gastmannschaft zu
einer Auszeit gezwungen. Die Mannen um Helwig Tügel nahmen sich eine solche im Anschluss gleich ganze zehn Minuten. Dass sich die TSG "nur" auf 9 zu 11 absetzen konnte, war dem weiterhin starken
Deckungsverhalten und Strucky im Tor zu verdanken. Vor der Pause ging noch mal der sprichwörtliche Ruck durch die Mannschaft. Man verpasste aber zu viele Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen.
So wurden die Seiten bei einem mageren Stand von 13 zu 12 für Hagenow gewechselt.
Mit der Defensive war man soweit zufrieden. Dem Kreisspieler musste in der zweiten Spielhälfte akribischer zugesetzt werden. Anders in der Offensive. Hier wurden die
Angriffe nun nicht mehr so ordentlich herausgespielt. Das schnelle Tempo sollte weiter beibehalten werden.
Zunächst wurde jedoch der Start in die zweiten 30 Minuten verschlafen. Wismar setzte sich seinerseits auf drei Tore ab. Nun folgte eine gnadenlose Aufholjagd. Doch
im Angriff zeigten die Hausherren jetzt Nerven. Während man den Gegner mit starker Deckungsarbeit schier zur Verzweiflung trieb, schaffte man es einfach nicht, den Ball im gegnerischen Tor
unterzubringen. Würfe wurden unvorbereitet des Gegners leichte Beute. Die freistehenden Nebenleute auf Außen und am Kreis kaum wahrgenommen. Aber auch aus aussichtsreichen Situationen scheiterte
man am gut aufgelegten Wismarer Schlussmann.
So schaffte man es, den Gegner zwar in Schach zu halten, aber auch in dieser Halbzeit über zehn Minuten kein einziges Törchen zu erzielen. Des Weiteren haderte man
nun mit dem jungen aber doch gut aufgelegten Schiedsrichterpaar. Nichts blieb unversucht, um aus der kleinsten Situation Kapital zu schlagen. Doch darauf ließen sich die Schiris nicht ein. Der
HSV vergaß vielmehr sich auf sein Spiel zu konzentrieren. Und die Zeit wurde nun auch immer knapper.
Beim Stand von 20 zu 21 für die Gäste witterte man noch einmal eine Chance zu wenigstens einem Punkt. Doch der Ball lief einfach nicht mehr so schön in den hagenower
Reihen, wie zu Beginn des Spiels. Wismar hatte nun wenig Mühe, den Spielstand auf das Endresultat von 21 zu 24 hochzuschrauben. Eine wahrlich unglückliche Niederlage, bedenkt man die zahlreichen
liegengelassenen Großchancen. Man hatte den Gegner jeder Zeit im Griff. Doch heute war der HSV einfach zu schwach im Abschluss. Weiterhin klebt den Hagenowern vom Siebenmeterpunkt das Pech an den
Hacken. Auch heute wurde wieder kein Strafwurf versenkt.
Mit einer solchen Offensivschwäche wird es schwierig, am kommenden Samstagabend beim VfL Blau-Weiß Neukloster zu bestehen. Doch auch dieses Spiel sollte genutzt
werden. Schließlich rangieren nun die Herren aus Neukloster mit 4 Punkten Vorsprung auf dem sechsten Platz. Der Anschluss ans Tabellenmittelfeld sollte also gewahrt werden.
Angepfiffen wird die Partie am 28.01.2012 um 17.00 Uhr in der Stadthalle Neukloster.
Aufstellung:
Struck - J. Tügel, Brink, N. Tügel, Bielecke, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, Radke, Pätzold, Rickhof, Koch, Rothgänger.
14. Spieltag 2011/2012
Schweriner SC – Hagenower SV
Das erste Spiel des Jahres 2012 sollte gleich ein Leckerbissen für die Zuschauer werden. Nun gut, handballerisch wurde
nur wenig Schönes geboten. Doch an Spannung und Brisanz war die Partie kaum zu überbieten.
War das Hinspiel schon ein heißer Tanz, sollte die Neuauflage noch mal um einiges spannender werden. Seinerzeit trennte man sich 29-29-Unentschieden. Der SSC verwandelte
mit der Schlusssirene einen direkt verwandelten Freiwurf aus gut 11 Metern. Hier erzielte der SSC seinen ersten Punkt, auf den am gestrigen Sonntag weitere folgen sollten, um noch eine kleine
Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren. Denn seit der Partie in der Hagenower Otto-Ibs-Halle jagen die Landeshauptstädter vergebens nach weiteren Zählern. Der Hagenower SV ging zwar
optimistisch ins Spiel, war sich der brisanten Konstellation aber bewusst. Denn bei einer Niederlage wäre man seinerseits mittendrin im Abstiegsstrudel, während ein Sieg so etwas wie der
vorläufige Klassenerhalt bedeuten würde. Geplagt waren die Hagenower diesmal vom Ausfall des Rückraumasses Tim Koch. Auf Rechtsaußen fehlte es gänzlich an etatmäßigem Material.
Dementsprechend konzentriert gingen beide Mannschaften zu Werke. Ehe der HSV sein erstes Tor markieren durfte, zogen die Schweriner bereits mit 3 Toren davon. In der Folge
lieferte man sich einen offenen Schlagabtausch in dem den Gästen nur eine Führung gewährt wurde. Ansonsten legte der SSC regelmäßig vor. Die Hagenower Jungs spielten keineswegs schlechter. Doch
haderte man unentwegt mit dem grottenschlechten Schiedsrichtergespann. Der HSV sah sich zunehmend im Nachteil. Neben einigen Kleinigkeiten hatte man auch mit krassen Fehlentscheidungen zu
kämpfen. Ein Schweriner Angreifer setzt zum Gegenstoß an und verliert den Ball ohne jeglichen Körperkontakt in der Sprungbewegung. Der mitlaufende Hagenower Abwehspieler war gut einen Meter vom
Geschehen entfernt. Während sich die Schweriner Anhänger über den vergebenen 100%igen ärgerten, ertönte plötzlich ein Pfiff mit anschließender Fassungslosigkeit selbst auf Seiten der Gastgeber.
Siebenmeter für Schwerin und Zeitstrafe für den Hagenower Mitläufer war die Entscheidung.
Nun stand der HSV endgültig auf Kriegsfuß mit den (Un)parteiischen. Man zeigte im Anschluss aber eine tolle Trotzreaktion. Hier konnte sich unser Knickerbocker mehrmals
von verschiedenen Positionen in Szene setzen. In der Abwehr hätte der HSV allerdings noch etwas aufmerksamer agieren dürfen. Der SSC war einfach nicht in Schach zu halten. In der ersten Halbzeit
waren noch gut 30 Sekunden zu spielen. Der HSV lag mit 12 zu 13 hinten. Es sollte der letzte Angriff ruhig ausgespielt werden, um mit einem Gleichstand in die Kabine zu gehen. Doch wie so oft
mochten die Gäste auch diesmal ihre Vorgaben nicht umsetzen. Der Ball wurde leichtfertig vergeben und die Gastgeber hatten nun ihrerseits die Möglichkeit, ihren Vorsprung auszubauen. Die
Hagenower Deckung hielt jedoch stand und verursachte 2 Sekunden vor Schluss einen 9-Meter. Hektik kam noch mal auf. Der HSV erinnerte sich an Szenen aus vergangenen Partien, die schon Eingangs
erwähnt wurden. Schwerin wollte die 2 Sekunden runterlaufen lassen, um direkt werfen zu können. Der 9-Meter wird angepfiffen, der Block läßt den Ball fallen. Also Freiwurf ausgeführt. Oder doch
nicht? Mit der Begründung, der Pfiff käme doch vom Zeitnehmertisch, gewährte man dem SSC den direkten Wurf. Im anschließenden Unmut ging der Freiwurf fast unter, glücklicherweise jedoch nicht ins
Tor. Halbzeitstand also 13 zu 12 für den Schweriner Sportclub.
Erst einmal durchatmen und beruhigen. Einige Spieler rieben sich förmlich an den zahlreichen Schiedsrichter(fehl)entscheidungen auf. Zunächst wartete man in der Kabine
noch auf den Hagenower Übungsleiter. Dieser hatte eine kleine Unterredung mit den Schiedsrichtern, die diese endgültig in einem anderen Licht dastehen ließ. Doch damit wollte man sich in der
zweiten Halbzeit nicht mehr beschäftigen. Man erkannte, dass auch trotz dieser Pfiffe der HSV seine Möglichkeiten zum Punktgewinn hatte. Lediglich im Abschluss mangelte es an Zielgenauigkeit. Die
Abwehrarbeit wurde immer besser. Der SSC verbiss sich zusehends. Alle waren sich einig, hier ist noch alles offen.
Was dem Hagenower Anhang allerdings in den ersten fünf Minuten geboten wurde, war dann doch nur ernüchternd. Ehe man sich versah, markierten die Hausherren drei Treffer.
Nun fing sich der HSV jedoch wieder und setzte seinerseits nach. In der Abwehr nahm man die 18 kurz. Dieser Spieler setzte damals wie heute entscheidende Impulse und ließ die Hagenower Deckung
mit seinem ausgedehnten Wurfreportoire geradezu verzweifeln. Jetzt wurde der SSC über die Kreisposition gefährlich. Der HSV brauchte einige Zeit, um sich darauf einzustellen. Das
Schiedsrichtergespann glänzte auch weiterhin mit seiner Selbstdarstellerei. Die Gäste hatten Mühe, sich Kommentare zu verkneifen. Was nicht allen gelingen wollte. In diesem Spiel wurde dem HSV
mehrmals das Einlaufen am Kreis, aufgrund des Durchquerens des Torraums, abgepfiffen. Bei einer diesmal wohl richtigen Entscheidung platzte dem betroffenen Hagenower Spieler der Kragen.
Anschließend musste der HSV für 2 Minuten in Unterzahl ran. Doch mittlerweile hatten auch die Gastgeber mit den Schiedsrichtern zu kämpfen. Die anschließenden Überzahlsituationen nutzte der HSV,
um den Anschluss wieder her zu stellen. Mit der 5-1-Deckung konnte man den Spielfluß des SSC unterbrechen. Mit den folgenden Balleroberungen setzte der HSV den Gegner unter Druck. Plötzlich war
der HSV wieder da. Und ging sogar in Führung. Die Moral des Gegners war jedoch noch nicht gebrochen. Nur noch wenige Minuten auf der Uhr. Hagenow mit einem Tor vorn, spielt den Ball lange durch
und bereitet einen Torwurf wunderbar vor. Tor - die Vorentscheidung ! Nein, der Hagenower Übungsleiter beantragte zuvor eine Auszeit. Sollte sich das etwa rächen? Im anschließenden Angriff
verliert der HSV den Ball. Die Schweriner haben nun die Möglichkeit zum ausgleichenden 25 zu 25. Doch der Angriff scheitert. Der SSC nun mit offensiver Manndeckung kassiert das 26. Hagenower Tor.
Letzter Angriff für Schwerin und die Chance auf wenigstens einen Punkt. Doch auch hier zeigt der HSV keine Nerven. Im anschließenden Angriff markieren die Gäste aus Hagenow den 27 zu 25 Endstand.
Der letzte Angriff des SSC verpuffte im Hagenower Freudentaumel.
Die Freude bei den Hagenower kannte keine Grenzen, während es für den Schweriner SC im weiteren Saisonverlauf nun ganz schwierig werden könnte, den Anschluss zu
halten.
Positiv war die mannschaftliche Geschlossenheit. Jeder kämpfte für jeden und stand mit Rat und Tat zur Seite. Die Abwehr agierte ordentlich. Im Angriff war es schön zu
sehen, dass mit dem Ausfall von Timmer, Pötzschi nicht alleine da stand, sondern von Brinki und Nico prächtig unterstützt bzw. ergänzt wurde.
Auch wenn noch nicht alles rund lief, war dies doch ein guter sportlicher Start ins neue Jahr, der auf weitere Leistungssteigerungen hoffen lässt.
Der HSV kann in den nächsten Wochen etwas entspannter zu Werke gehen, sollte sich allerdings nicht zu sicher sein. Gerade in den zwei ausbleibenden Heimspielen ist
nochmals vollste Konzentration gefordert.
Schon am Sonntag, den 22.01.2012, ist die TSG aus Wismar zu Gast. Die Partie wird um 17.00 Uhr angepfiffen. Gegen den Tabellensechsten ist in dieser Saison einiges
möglich.
Aufstellung:
Struck, D. Tügel (n. e.) - J. Tügel, Brink, Patzner, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, Rothgänger, Pätzold, Rieckhoff, N. Tügel, Radke (n. e.).
13. Spieltag 2011/2012
Plauer SV - Hagenower SV
In seinem letzten Saisonspiel des Jahres 2011 war der HSV zu Gast beim Plauer SV.
Hatte man im Hinspiel gegen diesen Gegner die höchste Heimspielniederlage überhaupt zu verzeichnen, war man diesmal zumindest auf ein engeres Ergebnis bedacht.
Im Vergleich zur Vorwoche fehlten diesmal gleich 4 wichtige Akteure. Und es sollte noch schlimmer kommen.
Zunächst trat der HSV die Anreise ohne Trainer, Spielmacher und Rechtsaußen an. Auch Pötzschi hatte wieder seinen kaufmännischen Pflichten nachzugehen. Dafür rückten Eckart Jürß aus der
Altherrenriege und Naggen aus Berlin nach.
Die Mannschaft stellte sich somit beinahe von selbst auf. Auf der Rechtsaußenposition wurde Nase zunächst Linkshänder Jürß vorgezogen.
Und der Hagenower SV erwischte tatsächlich den besseren Start, führte schnell mit 3 : 1 Toren. In der Folge offenbarte der HSV aber klare Schwächen im Spielaufbau. Nun gingen einige Bälle schon
beim einfachen Durchspielen verloren. Hinzu kamen technische Fehler. Plau nutzte dies, um auszugleichen und seinerseits davon zu ziehen. Zu allem Überfluss erwischte es den Hagenower
Hoffnungsträger schon nach ca. 15 Minuten übel. Bei einer Abwehraktion erlitt Timmer eine klaffende Platzwunde unter dem linken Auge, die im örtlichen Krankenhaus mit ein paar Stichen von einem
ehemaligen Zweitliga-Handballer mit Fingerspitzengefühl genäht wurde. Dieser Ausfall wog ganz schwer. Nun waren Micha Radke und Nico Tügel die einzigen Rückraumspieler. Tomek bekleidete die
Spielmacherposition und kämpfte aufopferungsvoll, konnte seine Nebenleute aber leider zu selten in Szene setzen. Auf den Halbpositionen lief sich der HSV zu oft in der Abwehr fest und bot so kaum
eine Anspielmöglichkeit. Überhaupt stimmte das Zusammenspiel dieser zusammengewürfelten Truppe überhaupt nicht. Die Gäste taten jedoch ihr möglichstes. Über die Außen und den Kreispositionen
kamen die Hagenower zu zahlreichen Tormöglichkeiten, die allerdings wiederholt am gut aufgelegten Plauer Schlussmann scheiterten.
Doch auch die Gastgeber kochten nur mit Wasser und verbissen sich oft in der Hagenower Deckung. Strucky bildete den benötigten starken Rückhalt und konnte gute plauer Torchancen, darunter einige
Konter, vereiteln. Überhaupt waren die Gäste sehr anfällig, was Konter betraf. Auch diesmal durfte der Gegner zahlreiche Gegenstöße starten, die aber hin und wieder von dem gut aufgelegten
Schiedsrichterpaar wegen technischer Fehler ("abgestanden", "übertreten") abgepfiffen wurden. Die Gastgeber hätten so schon deutlich davon ziehen können.
So stand es zur Halbzeit dann nur 12 : 9 für den Plauer SV.
Ein aus hagenower Sicht zufriedenes Ergebnis, wenngleich man auch wußte, dass diese Plauer Mannschaft auch mit dem zur Verfügung stehenden Spielermaterial zu knacken wäre.
Die zweite Halbzeit begann zunächst ausgeglichen. Lange dauerte es aber nicht, bis der HSV mit Abspielfehlern den Hausherren in die Karten spielte. Der Kampfgeist der Gäste stimmte aber zu jeder
Minute. So wurde es in der Sporthalle am Klüschenberg immer ruhiger, als der HSV sich bis auf zwei Tore wieder herankämpfte. Zu verdanken war dies unter anderem Strucky, der auch nach dem
Seitenwechsel mit starken Paraden aufwartete.
Irgendwann jedoch verließen den Akteuren des HSV die Kräfte. Zu aufwändig war das Gegenanrennen. Auf den Halbpositionen fanden die Hagenower nach diversen Spielerwechseln immernoch kein
geeignetes Mittel, um ernst zu nehmende Gefahr auszustrahlen. Einzig Nico Tügel konnte gelegentlich für Akzente sorgen, durfte aber nach ca. 40 Miunten mit seiner 3. Zeitstrafe zum Duschen.
Später kehrte auch Timmer wieder zurück und durfte kurz vor Spielende noch einen Siebenmeter verwandeln. Da waren die Messen aber schon gelesen.
Beim 26 zu 19 für den Plauer SV hätte der HSV deutlich mehr ins Angriffsspiel investieren müssen. Hier hätte die zweite Reihe eine gute Chance gehabt, sich für größere Aufgaben zu empfehlen. Bis
auf den Torhüter präsentierte sich der HSV aber wieder mal deutlich auf Kreisliganiveau.
Am Sonntag, den 15. Januar ist der Hagenower SV zu Gast beim Tabellenschlußlicht Schweriner SC. Mit dem Anpfiff um 14:00 Uhr hat der HSV die Möglichkeit, sich weiter von der roten Laterne zu
distanzieren.
Aufstellung: Struck - Jürß, Brink, Glasemann, R.Thiel, M.Thiel, Radke, N.Tügel, Pätzold, Rieckhof, Koch, Rothgänger
12. Spieltag 2011 / 2012
Hagenower SV - HC Empor Rostock III
"Bionic On !" lautet das Motto nicht irgendeines Handballvereins, sondern der dritten Vertretung des Zweitligisten HC
Empor Rostock.
Bionic On ! Irgendwo hab ich das im Kinderfernsehen schon mal gehört. Irgendwann zwischen "Lila-Laune-Bär mit Metti" und den "Power-Rangers". Aber frag mich nicht, wie der
Trickfilm hieß.
Am vergangenen Spieltag ging es sowieso um wichtigere Angelegenheiten.
Denn "Licht aus, Spot On" hieß es da in der Otto-Ibs-Halle zu Hagenow. Kein geringerer als die Handballer des Hagenower Sportvereins baten zum Schaulaufen. Zu Gast war
eben jener HC Empor Rostock III.
Das junge laufstarke Team ließ in den hagenower Reihen keine allzu großen Hoffnungen auf Punkte walten. Nase´s Bauchgefühl in Erwartung eines Heimsieges wurde gar
belächelt. Und der ortsansässige Hallensprecher-Guru offenbarte ob der schweren Hürde gar kalendarische Schwächen.
Doch ob Sonntag, der 10., oder Samstag, der 11. Dezember, angepfiffen wurde die Partie pünktlich um 17.00 Uhr, und zwar am Samstag, den 10. Dezember.
Der HSV konnte endlich in voller Kapelle antreten. Die Langzeitverletzten Rico Thiel und Mathias Pötzsch fügten sich bei ihren Einsätzen nahtlos ein und setzten sogar
spielentscheidende Akzente.
Zunächst waren jedoch die eingespielten Akteure gefordert. Der HSV legte los wie die Feuerwehr und konnte schnell ein komfortables 8 zu 4 herauswerfen. Im weiteren Verlauf
der ersten 30 Minuten leisteten sich die Hausherren jedoch einige Aussetzer im Angriff. Abspielfehler und unplatzierte Würfe nutzte die rostocker Reserve, um mit einem 11 zu 12 als Führender in
die Halbzeit zu gehen.
Die Abwehr stand, für rostocker Verhältnisse, beinahe hervorragend. Im Tor konnte man dem Gegner einige Bälle abfangen. Lediglich im Angriffsspiel musste der HSV noch
einen Zahn zulegen.
Man spürte, gegen den Tabellenzweiten ist man heute keineswegs chancenlos.
In der zweiten Halbzeit sollte sofort konzentriert zu Werke gegangen werden. Dies klappte zumindest in der Deckungsarbeit. Vorne sorgten einige ungenaue Abspiele, bereits
in der Vorwärtsbewegung für Ballverluste. Rostock biss sich zunächst die Zähne aus, konnte dann aber doch mit 3 Toren in Führung gehen.
Hat der HSV etwa schon wieder die möglichen Punkte leichtfertig verspielt ?
Nun begann die Zeit eben jener Rückkehrer. Der eher unkonventionelle Einsatz für Pötzschi auf Rechtsaußen entpuppte sich als grandioser Schachzug. Hier konnten die
Hausherren mehrmals punkten. In der Abwehr stand die Betonmauer. Hagenow glich aus. Dass die Gäste nicht endgültig verzweifelten, war den inkonsequenten Konterläufen der Hagenower zu verdanken. 3
Sturmläufe konnten nicht im Tor untergebracht werden. Die Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber wurde so maßgeblich vertagt.
Die Schlussminuten wurden noch mal hektisch. Wurden beide Mannschaften im Spielverlauf von fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen geplagt, erwischte es nun zusehends
den HSV. In einer wohl alles entscheidenden Situation nutzt ein Rostocker Rückraumspieler mindestens doppelt so viele Schritte, als erlaubt und bekommt beim darauf folgenden Zusammenstoß mit der
Hagenower Deckung sogar einen Strafwurf zugesprochen, der dann auch noch sicher verwandelt werden konnte. Im Gegenzug der HSV mit dem wohl letzten Angriff der Partie. Das Anspiel auf Linksaußen
und Rico Thiel verwandelt in gewohnt souveräner Manier zum Ausgleich. Die Gäste haben nun jedoch noch mal ihrerseits ca. 10 Sekunden Zeit für einen schnellen Angriff. Dieser verpufft jedoch
sofort. Die letzten 2 Sekunden sind dann zu wenig für den HSV, um einen Siegtreffer zu erzielen.
So trennen sich zwei gleichwertige Mannschaften nach einem spannenden Spiel mit viel Kampf und Leidenschaft 24 zu 24 Unentschieden. Die Gäste waren sichtlich angefressen.
Auf Hagenower Seite freute man sich über den gewonnen Punkt nach gefühlten 1000 Niederlagen. Doch auch hier sollte kritisch angemerkt werden, dass man einen möglichen Sieg zwischen der 25. und
40. Minute verschenkt hat. Eine Phase, wo man den Gegner abwehrtechnisch unter Kontrolle hatte, im Gegenzug aber zu viele Würfe liegen ließ.
Weniger kritisch war die starke Abwehrarbeit. Diese sollte hoffentlich keine Momentaufnahme sein. Jeder Spieler stellte sich in den Dienst der Mannschaft.
Lediglich im Angriffsspiel hat der HSV weiterhin das Pech an den Hacken. Vielleicht ist es auch Unvermögen. Oder einfach nur die Nerven. Man hat auf jeden Fall gesehen:
der Hagenower SV braucht sich vor niemandem zu verstecken. Mit dieser Leistung kann man jeden in der Liga schlagen.
Gelegenheit dazu erhält das Team bereits am kommenden Samstag beim Plauer SV, der überraschend beim Hagenower Tabellennachbarn TSV Bützow II federn ließ. Anpfiff ist 16.00
Uhr.
Aufstellung: Struck, Götsch - J. Tügel, Patzner, N. Tügel, Bielecke, Pötzsch, R. Thiel, M. Thiel, Radke, Pätzold, Rickhof, Koch, Rothgänger
PS.: Die Trickfilmserie hieß übrigens "Bionic Six". Absolut sehenswert...
11. Spieltag 2011 / 2012
SV Crivitz – Hagenower SV
Samstag, 03. Dezember, die Halle kocht. Nicht nur wegen der viel zu warm aufgedrehten Radiatoren. Die zahlreichen
Zuschauer dürfen einen locker erspielten Heimsieg bejubeln. Doch Heimmanschaft und Sieger war der SV Crivitz.
Zum Rückrundenstart hat man sich einiges vorgenommen, auch wenn der Tabellenvierte als harter Brocken bekannt ist.
Von der gewaltigen Zuschauerkulisse ließ man sich nicht beeindrucken. Den Start verschliefen die Gäste aus Hagenow dennoch. Crivitz konnte schnell eine 8 zu 2 Führung
herauswerfen und so im weiteren Spielverlauf einen komfortablen Vorsprung verwalten.
Auch heute hatte man große Probleme im Angriffsspiel. Die kurzgedeckten Rückraumspieler Joachim Tügel und Thomas Rieckhof waren auf sich allein gestellt und erhielten nur
wenig Unterstützung. Von den anderen eingesetzten Rückraumspielern ging kaum Gefahr aus. Die Außenangreifer konnten dennoch gut in Szene gesetzt werden. Zu oft scheiterte man hier allerdings an
den eigenen Nerven.
Nach ca. 15 Minuten fing sich der HSV langsam. Die nun erzielten Treffer blieben aber trotzdem zunächst Tropfen auf dem sprichwörtlich heißen Stein. Denn in der Abwehr
paßte noch wenig zusammen. Die Hagenower Deckung war mit einfachen Körpertäuschungen leicht auszuhebeln. Man erzeugte kaum Überzahlsituationen auf der Ballseite. Dem überforderten Nebenmann wurde
zu häufig zugeschaut, statt ausgeholfen. Der eigentlich harmlose Crivitzer Angriff wurde freundlich zum Torewerfen eingeladen.
Die Halbzeitführung war dann schon eine kleine Vorentscheidung. Mit der bisher gebotenen Leistung des Hagenower SV war das 17 zu 8 jedenfalls nicht zu
egalisieren.
Dennoch war der HSV gefasst und ging konzentriert in die zweiten 30 Minuten. Jetzt sollte es etwas besser laufen. Man erwischte gar, oh Wunder, den besseren Start. Die
Hausherren kamen in den ersten ca. 8 Minuten zu gerade mal einem Torerfolg. Im Hagenower Deckungskollektiv stimmte zunächst alles. Ging doch ein Ball durch, war Strucky zur Stelle. Tore des HSV
waren jedoch mit nicht mehr als 2 markierten Treffern ebenfalls rar gesäht. Zuviel lief über Einzelaktionen, die im Crivitzer Block verpufften oder unplatziert beim Torhüter der Gastgeber
landeten. Hier hätte man den Rückstand schon ordentlich verkürzen können.
So langsam fing es bei den Hagenowern an zu rattern. Hier könnte ja doch noch etwas möglich sein. Abwehr und Torhüter arbeiteten gut zusammen. Im Angriff konnte sich Peter
Rothgänger auf Linksaußen in Serie auszeichnen.
Das Crivitzer Publikum wurde langsam unruhig. Der HSV hat mittlerweile auf vier Tore verkürzt, die Gastgeber kaum einen Torerfolg bejubeln dürfen.
Allmählich hatte der HSV seinem aufwändigen Deckungs- und Angriffsspiel aber Tribut zu zollen. Die Luft wurde immer weniger. Nun offenbarte man konditionelle Schwächen,
die sich in Unkonzentriertheiten widerspiegelten. Abspielfehler, technische Fehler, Fehlwürfe. All dies nutzten die Hausherren, um nun unbedarft zu Kontern.
Mit dem 27-17-Endstand waren die Handballmannen des Hagenower SV noch ganz gut bedient.
In der Deckung hatte man den Gegner einigermaßen gut im Griff.
Im Angriffsspiel war deutlich zu erkennen, dass der HSV ohne seine Leistungsträger im Aufbau aufgeschmissen ist. Die kurz gedeckten Thomas Rieckhof und Joachim Tügel
konnten machen was sie wollten. Ihre Nebenleute fügten sich zu wenig in diesem laufintensiven Sport ein.
Auch die schnelle Mitte und der Tempo-Gegenstoß kamen wieder zu kurz.
Aufstellung: Struck - J. Tügel, Salomon, Bielecke, N. Tügel, Thiel, Radke, Pätzold, Rieckhof, Rothgänger
Am kommenden Samstag, den 10.12.2011, darf sich die Mannschaft von Helwig Tügel in besserer Form präsentieren. Zu Gast wird dann die dritte Reserve des HC Empor Rostock
sein, wo man in der Hinrunde seine bisher beste Leistung bot.
Anpfiff ist in der Otto-Ibs-Halle um 17.00 Uhr.